Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 5.

164 Wandlungen.

Ob mix das paßte? Patienten hatte i< in dieſem Augenbli>&e ſehr wenige, ſchwer Erkrankte gar nicht. Kein Zeitpunkt als der gegenwärtige fonnte günſtiger ſein, alle

Beziehungen in Emmern abzubrechen.

Jh pacte, machte meine Abſchiedsbeſuche, und drei Tage darauf hielt eine Droſchfe mit mir und meinem Gepä>e belaſtet, vor dem Hauſe des Generals.

Dex alte Martin empfing mich mit freundlichem S<hmun= zeln unter dem Thouwege, hieß einen Diener meine Koffer forttragen und ſagte während wir die Treppe hinanſtiegen:

„Seien Sie willkommen, Herr Doftor! Seine Excellenz haben große Freude gehabt, als geſtern Jhr Zuſagebrief antam; ſie halten große Stü>e auf den Herrn Doktor hier herein, wenn i< bitten darf !“

F< fand den alten Herrn, der mih auf's Jnnigſte, ih mdchte faſt ſagen mit Zärtlichkeit empfing, wirkli< auf dem Wege der Beſſerung vorgeſchritten. Troßdem aber vergingen noh Wochen, bevor er die exſte, und Monate, bevor ex die zweite Krüde wegwerfen konnte. Das hin= derte ihn indeſſen nicht, ſi viel außerhalb des Hauſes zu ſchaffen zu machen, obſchon es ihm ärgerli<h war, dadur< von größeren Reiſen abgehalten zu werden, die, wie er be= hauptete, ihm zur dringendſten Nothwendigkeit geworden ſeien.

“Mix hatte man die prächtig ausgeſtattete linke Hülfte des unteren Sto>werks zur Verfügung geſtellt, mit fünf, ſage fünf großen, ineinander gehenden Zimmern, in denen ih mit meinen zwei Koffern, einem Felleiſen und einer Hutſchachtel mi allerdings recht winzig ausnahm.