Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 5.

Novelle von Adolph Katſch, TA

au, daß ih plôgli< mi< Lfosriß aus ihrer Umarmung und hinüberſtürzte in den Speiſeſaal, mi<h an meinen Plaß ſeßte und dem Onfel in das Ohr raunte: „Jh habe gez fragt — ih bleibe!“

„Alles richtig und in Ordnung?“ fragte der General zurüd.

„Ja Onkel, wenn Du auh mein Vater ſein willſt, ſo iſt Alles richtig und in Ordnung !“

„Komm!“ ſagte dex alte Herr, und zu der Geſellſchaft ſprach er: „Bitte einen Augenbli> um Entſchuldigung, meine Herren! Dringender Fall! — Werde in zwei Mi= nuten wieder da ſein !“

Wir gingen zu Regina, die hocherröthend ihr Köpfchen an des Vaters breiter Bruſt barg. Ex richtete ſanft ihr Haupt empor, beugte ſi<h hinab und küßte fie auf die Stirn. Dann ſagte ex ſanft: „Zſt es fo, Regina, daß Du dieſes Mannes Gattin ſein willſt 2“

„Ja, mein lieber Vater!“ entgegnete fie leiſe.

„Dann reichet Euch die Hände! Jh ſegne Euh und Euren Entſchluß, der lange ſchon meines Herzens innigſter Wunſch geweſen iſt. Regina, Du biſt ein braves Kind, und dieſer hier iſt ein braver Burſch und Deiner würdig. Ihr werdet glücli<h ſein miteinander bis an Euer Lebens= ende. Das hoffe ih, und das walte Gott!“

Dann ſchritten wir, dex Graf voran, Regina und i< Arm in Arm ihm folgend, hinüber zu den fröhlichen Gäſten, denen wir als Brautpaar vorgeſtellt wurden.

Heſl und freudig klangen die Gläſer aneinander, und

Bibliothek. Jahrg. 1884. Bd. Y. 12