Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 5.

178 Wandlungen.

jubelnd erſcho!l ein dreifaches Hoh auf das Wohl des Brautpaares, und nochmals eines auf den Brautvater, dann, als no< einmal eines auf den Großvater kam, [{<li< fich Regina leiſe davon, während man mich feſthielt und nicht entwiſchen ließ. Schrumm aber ſtieß über den Tiſh hinüber mit mix an, und nachdem er auf mein Wohl getrunken, ſprach er ernſt und feierlih: „Karl, Du ſegelſt mit vollem Winde in Fortuna's Nachen auf dem Lebens= ſtrome daher. Es iſt faſt zu viel des Segens an einem einzigen Tage, für das Haupt eines Sterblichen. Möge nie Dein Glü> ſich wenden !“

„Hätte beinahe noch etwas vergeſſen !“ rief plößlih der General, zog ein Schächtelchen aus der Taſche und nahm aus demſelben die Ringe meiner Eltern. „He, Jhr da, Rauhen, Steinow, Hartwiß, ſeht Euh doch einmal die Ringe hier an, exfennt Jhr die Wappen?“

„Verſteht ſich!“ rief der dike Rauhen. „Auf dieſem hier iſ das Zabern'ſhe und Nordleben’ſche Wappen !*

„Und dieſer Ring gehörte einſt meiner Tochter Eliſe,“ fiel Herr v. Wißleben ein.

„Na und den hier,“ fuhr Herr v. Rauhen fort, „den kenne ih ganz genau. War der Siegelring von Zabern's Vatex,- ein altes Erbſtü> in der Zabern'ſchen Familie. Wie oft habe ih geſcholten über das alte Eiſen in der Platte !“

„Wahrhaftig ja, ſo iſt's, ſo iſt's!“ riefen Steinow und Hartwiß, und der General fügte hinzu:

„So iſt’8! — Der Ring gehörte meinem Vater, und nach feinem Tode meinem älteren Bruder. Als der Doktor