Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 5.

190 Der erſte Khedive,

europäiſchen Staaten ein Aufſtand dem anderen folgte, feine Armee übrig, die der eghptiſchen irgendwie ebenbürtig geiveſen wäre.

Daher plante man, mit Liſt durch die Ne<hnung Mehe= meds einen Strich zu machen. Da ex nun doch einmal im Beſiß einer ſo ſhönen Armee war und den Beſehlen der Pforte gehorſam ſein mußte, ſo beſchloß man, dieſe Armee im Intereſſe des Reiches zur Verwendung zu brin= gen und ſie dadur< zu ſ<hwächen, wo mögli zu verz nichten. Jn Arabien hatte ſich der große Stamm der Wahabiten empört. Mehemed-Ali wurde alſo beauftragt, ſie niederzuwerfen. Obwohl er des Sultans Abſichten durchſchaute, ſo war Mehemed doh der Mann, der dabei nicht zu furz zu kommen fürchtete.

Ex unternahm alſo den befohlenen Krieg, und ſein Sohn Jbrahim mußte ihn leiten. Binnen zwei Fahren, 1816 bis 1818, gelang es dieſem, die Wahabiten nieder= zuwerfen und einen großen Theil Arabiens zu erobern. Dieſe Eroberung ſ{<lug der Paſcha einfah zu Egypten und machte fi derartig für ſeine Dienſte bezahlt, ohne daß man in Konſtantinopel es wehren konnte. Nebenbei, da ſeine Armee doh nun im Kampfe erprobt war, ließ er ſie auf dem Rückmarſch einen Abſtecher nach ubien zu den dort no< befindlichen Mamlukkenneſtern unternehmen, die zerſtört wurden. Nubien und Kordofan wur= den eine andere neue Provinz Egyptens, ein ſehr werth= voller Zuwachs für deſſen Paſcha, da ſie prächtiges Neger= volk in Maſſe zum Verkauf an die amerikaniſchen Sklaven= händler darbot. Zufrieden mit dieſem Verlauf der Dinge,