Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 5.

Von Schmidt-Weißenfels. 191

empfahl er ſich dem Sultan in tieſſter Ehrfurcht gelegent= lich für ähnliche Dienſtleiſtungen mit ſeiner militäriſchen Macht. t

Bald danach exfolgte der Aufſtand der Griechen. Aber= mals trug der Sultan ſeinem gefährlichſten Paſcha die Unterwerfung dieſes Volkes auf. Die Aufgabe wax viel ſ<wieriger, weil Mehemed ſeine Truppen mit der Flotte überſeßen laſſen mußte, und weil die Griechen in8geheim von den Ruſſen, Engländern und Franzoſen unterſtüt wurden, die ſogar ihre Kriegsſchiſſfe ausſandten. Daher ſcheiterte der Plan: Griechenland wurde nicht beſiegt, und in der Sceſ<hlaht von Navarin 1827 vernichteten die Engzſändex, denen Mehemed-=Ali ſchon längſt unbequem gewor= den wax, die ganze unter Führung ſeines Sohnes Jbrahim ausgeſandte egyvtiſche Flotte mitſammt der türkiſchen.

Das war wohl ein ſ{<werer Schlag für Mehemed, wenn er ſi<h au< gegen finanziellen Verluſt dur< Er= ſangung des Paſchalifs über Kreta im Voraus ſ{<hlau zu ſichern gewußt Hatte. Lröſtete man ſi<h am Bospovrus über das Fehlſ<hlagen des Unternehmens mit der Ueber= „zeugung, daß der egyptiſhe Paſcha dadurch bedeutend ge= [<wächt worden ſei, fo wußte die tückiſche Schlauheit des= ſelben viel beſſer, daß des Sultans Herzlichkeit mit einer ſtarken Truppenmacht bald über den Haufen zu ſtoßen ſei. Und das wollte ex beweiſen; damit wollte ex Rache an der Kamariſſa in Stambul nehmen, die {hm Fallen zu ſtellen gedacht halte. Gerade jet, da man ihn für ſchwach und ungefährlich hielt, bereitete ex die Verwirklichung des ſang gehegten Planes vor, im Orient die Rolle eines Na=