Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 5.

Von Schmidt=Weißenfels. 195

Frieden antrugen, und dieſer diktirte ihn abermals: ganz Egypten mit Allem, was ex dazu erobert, ſollte ein erb= liches Königreich für ſein Geſ<lecht biſden.

In Stambul wax man auf eine ſolche Forderung ge= faßt geweſen; aber liſtig, wie immer, hoffte man dur< Winkelzüge aus der Klemme zu fommen. England und Nußland traten für die bedrängte Pforte ein, wogegen aber Frankreich mit Entſchiedenheit für Mehemed Partet nahm. Es war 1840 nahe daran, daß um ſeinetwillen ganz Europa in Brand gerieth. Vor der Allianz, welche die vier größten Staaten gegen Frankreih \{loſſen, wih daſſelbe jedo< zurü> und überließ es Mehemed, ſi<h der ihn bedrohenden Waffengewalt ſelber zu erwehren. Die engliſchen, türfiſ<hen und öſterreichiſchen Schiffe bombar= dirten bereits feine feſten Seepläße in Syrien und an der Nilmündung. Da wurde es ihm klax, daß er gegen ſolche Vebermacht den Kampf niht aufnehmen könne, und fo er= flärte er ſih denn zur Unterwerfung bereit, wenn man ihm Egypten laſſen wolle. So zerrann der Traum feines maßloſen Chrgeizes, in dem er ſi< dreißig Jahre lang geiviegt, vox der feindſelig fih ihm entgegenſtellenden Wirk= lichfeit.

Im Februar 1841 fam der Friedensvertrag zu Stande. Mehemed wurde als Vaſall des Sultans zum Vicekönig von CEgypten ernannt, und in ſolcher Form ſollte die Statt= Halterſhaft darüber exblih auf ſeine Nachkommen über-= gehen. Er hatte einen jährlichen Tribut an die Pforte zu zahlen, fi den allgemeinen Geſehen des o8maniſchen Neiches gehorſam zu erweiſen und durſte ohne Exlaubniß des Sul=