Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 5.
230 Der Buchsweiler Weiberfrieg.
Mann dazu, der einem Mädchen warm um's Herz machen fönnte!“
„Ei, ei, das klingt ja ſehr freundlich,“ ſagte Herr Jakob und lächelte dazu, aber nicht mehr ſo müde und trübe, wie zuvor; „wie heißeſt Du denn?“
„Bärbel, lieber Herr!“
„Nun, Bärbel, willſt Du mix eine Freude machen ? Fa? Nun, ſo laß einmal den Reigen ſein und ſehe Dich fo lang an meine Seite und trinke von meinem Wein und plaudere mix eins vor, Du haſt eine gar liebe, freundliche Stimme.“
„Wenn?s Euch Freude macht, Herr, ſo thu? i<h's gerne. Die Burſchen und Dirnen werden freili< fcelten, aber ias thut’s, kann ih einen Trübgeſtimmten heiter machen, ſo hab? ih die größte Kirmeßſreude.“
Dabei ſebte ſie ſich neben ihn und trauli<h und munter wie ein Kind erzählte ſie ihm vom Leben und Treiben der Dörfler, fo daß ex mitunter, was ihm lange nicht geſchehen, hell auflachte und die Stunden ihm ungemein ſ{ne!l ver= gingen.
Als die Sonne ſank, erhob ex ſich, und wie er von ihr Abſchied nahm, zog er ein Ringlein von ſeinem kleinen Finger der linken Hand und wollte ſelbiges ihr zum Danke geben. Aber ſie lehnte es ab und ſprach:
„Das nehme ih nimmer, Herr Ritter; ein Ringlein nimmt eine Dirne nux von ihrem Schaß oder Bräutigam.“
„Und Du haſt wohl einen Schah?“
Sie lächelte luſlig.
Nein, und ih mag au keinen; ein frei” Herz, ein
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luſtig" Herz.“