Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 5.

936 Dex Buchsweiler Weiberkrieg.

ſehen hätten, das über das AngeſichL des Herriſchen Weibes “ging.

Dieſes aber wendete ſih nun zu dem Ritter, ſtemmte die Arme fre<h in die Seiten und ſagte:

„Nun, Jakob, was denkſt Du denn zu thun? Deine Buchsweilex ſind ja recht liebenswürdige Leute. Siehſt Du nun ein, daß Du allezeit viel zu gut geweſen biſt, und daß Dir das Volk über den Kopf gewachſen iſt? Hier Heißt es, die Zügel ſchärfer anziehen, wenn dieſer Geiſt niht zur Empbrung führen ſoll. Thue meinethalben, wie Du magſt, aber das Eine ſag? ih Dir: wird nux ein Titelchen geändert an den Dingen, toie ſie jeßt ſind, fo gehe ih auf Nimmerwiedertehx und mit uns iſs aus!“

Sie wandte ſich ab, und vergebens ſuchte er ſie zu be= \hwichtigen und zurüczuhalten. Als ex allein iar, dachte er einen Augenbli> daran, fie ziehen zu laſſen, aber ſeine Leidenſchaft hatte ihn dermaßen verblendet, daß er niht von thr zu laſſen vermochte, und ſchon der Gedanke, ſi von ihr zu trennen, wax ihm entſeblih. Und fo kam es denn, daß den Bürgern der Beſcheid ward, thre Klagen ſeien grundlos und Herr Jakob verlange nah wie vor Ge= Horxſam und Unterthanenpflicht.

Abex auch der ſtärkſte Geduldfaden zerreißt einmal, und fo wax!s auch bei den Buchsweilern. Dem Meiſter Bo>el= mann ſ<wo!l bei den fortwährenden ſpißen Reden der Frau Gundel dex Kamm, und ex that ſi<h mit anderen Hand= wexf8meiſtern und Geſellen zuſammen zu entſchloſſener That. Jn einem dex Stadtthorthürme befand ſich die Nüſtkammer und daſelbſt waren die Waffen aufgeſpeichert. An einem