Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.
294 Mannigfaltiges.
zehnten Paris als die Metropole des Billardſpiels galt, ſtehen der franzöſiſchen Hauptſtadt jeut die übrigen europäiſhen Großſtädte ebenbürtig zur Seite, obgleich das lebensluſtige Babel an dex Seine niht weniger als 25,000 Stü dieſer grünbezogenen Tafeln aufzuweiſen hat, auf denen ein jährliher Umſaß von ſe<zehn Millionen Francs erzielt wird. Der franzöſiſche Schriſtſteller Mercier erzählt, daß cs zu Ende des 16. Jahrhunderts in ganz Paris nur ein einziges Villard gab, das im Louvre ſtand. Es war aus Ftalien gekommen und diente den Hofleuten der Katharina von Medicis zur Unterhaltung. Das zweite Billard ließ der reihe Kabinetsrath Peter Damours ebenfalls aus Ftalien kommen und im Prunkſaale ſeines Palaſtes am Quai de la- Tournelle aufſtellen, wo es lange eine Art Sehenswürdigkeit bildete. Eigentlich Mode ward das Billard erſt unter Ludwig X1Ÿ., der es jo gern ſpielte, daß er ſeinen regelmäßigen Paxtner Chamillard für die Geſchicklichkeit im Caxamboliren mit einem Miniſterpoſten belohnte. Freili<h war Chamillard flug genug, den König ſtets gewinnen zu laſſen und deſſen Fertigkeit im Spiel gebührend zu bewundern. — Lange blieb das Billardſpiel ein Zeitvertreib der Großen, und erſt während der großen Revolution von 1789 ſtieg es, wie ſo vieles andere, aus den Paläſten auf die Straße herab, in's Eſtaminet und Café. Heute iſt es Gemeingut aller Stände geworden, und im Prunkgemache des Königs[chloſſes iſt es ebenſo zu finden, wie în dex einfachen Doxfſchenke. M. L, Die Harmonie des MNiechens. — Die Natur des Riehens iſt den Gelehrten biSher noh ziemlih dunkel geweſen. Man nahm nux an, daß alle rie<baren Stoffe Gaſe entwid>eln, die auf unſere Geruchsnerven einen geheimnißvollen Reiz ausüben. W. Ramſay in Briſtol hat nun hierüber überraſchende Unterſuchungen angeſtellt, deren hochintereſſantes Reſultat auch in weitexen Kreiſen gekannt zu werden verdient. Dex genannte Fox-