Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.
40 Klippen des Glüds.
bald den lehten Ton verklingen ließ und wieder neben ihr am Divan ſeinen Play einnahm, dankte ſie ihm mit harmlos unbefangener Freundlichkeit für den Hoz genuß, den er thr bereitet habe; ſie ſprah mit dem [ieb= lichſten, reizendſten Lächeln die Bitte aus, Hex v. Exnau möge doch recht bald, ſobald irgend ſeine Geſundheit es erlaube na< Linau kommen, ſie hoſſe dann no< länger und ungeſtörter ein Glück genießen zu können, wie es eben nux Hexrx v. Ernau bereiten könne.
Nux für Egon war die Zweideutigkeit in dieſen lebten Worten verſtändlich, nur er verſtand auh das Lächeln und den Bli>, mit welchem ſie die ſ{<heinbar nur eine Anerkennung für ſein treffliches Spiel ausſprechenden Worte begleitete, denen auh Wangen nicht umhin konnte, cine freundliche Cinladung hinzuzufügen, die ex no< be= ſonders daduxch motivirte, daß Herr v. Ernau doh auch die Wirthſchaft in Linau ſich genauer anſehen müſſe. Damit war Wangen wieder bei dem füx ihn unerſchöpflichen Thema, und während der nächſten halben Stunde ſprach ex über nichts als über die Beobachtungen, welche er ſoeben im Schafſtalle und Kuhſtalle von Plagniß gemacht hatte. Ex hätte wohl gerne no< länger die ihn höchlichſt intereſſi= rende Unterhaltung fortgeführt, wenn Bertha nicht mit dent Bemerken zum Aufbruch gemahnt hätte, Herr v. Ernau, dex ja noch immer halber Patient ſei, bedürfe gewiß der Ruhe.
Nux um der geſellſchaſtlichen Form Genüge zu leiſten, proteſtixte Egon gegen den ſchnellen Aufbruch ſeiner Gäſte; er fühlte das Bedürfniß, allein zu ſein, das harmloſe