Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.
A ‘Klippen des Glüds.
ſie würde wahrſcheinließ die Veranlaf ſung E ſein, daß zwiſchen meinem Frauchen und meiner Schweſter nach und nah ſi ein unfreundliches Verhältniß herauêgebildet hätte. Wix müſſen uns wieder trennen, ſo leid es mix thut, Eliſe ſieht dies auh ſelbſt ein, nachdem i<h mit ihr freundlich, aber ganz aufrichtig geſprochen habe. Am - nächſten Sountag wird ſie uns verlaſſen, ſie hat dies ihrer Mutter bereits geſchrieben; ſie wollte uns, nachdem ih mit ihr geſprochen hatte, auf der Stelle verlaſſen, auf meine und Klara?s dringende Bitten hat ſie uns abex ver= ſprochen, noh einige Tage, bis Sonntag, zu bleiben. Wir haben daher faſt noh eine Woche vor uns, und während dieſer Zeit wird es uns gewiß gelingen, eine Ausſöhnung zwiſchen ihr und Jhnen, lieber Vetter, zu Stande zu bringen.“ 2 „Wenn nicht vielleiht meine Ankunft ſie bewegt, ihr Verſprechen zurü>zunehmen und. heute ſhon oder morgen abzureiſen, oder wenn ſie ſich niht weigert, mich über= haupt zu ſehen.“
„Nein, nein, das wird ſie nicht. Sie wird ihr Wort halten und ſich auch bereit finden laſſen, Sie zu begrüßen. Geh?, Frauchen, ſprich Du ſelbſt mit ihr. Stelle ihr vor, daß dex Vetter Albrecht unſer Gaſt ſei und daß ſie gegen ihn nicht unartig ſein darf. Wenn Du ſie freundlich bitteſt, wird ſie ſicherlih niht nein ſagen.“
„Was verlangſt Du von mir?“ erwiederte Bertha un= willig. „Soll ih mix etwa eine höhniſh abweiſende Antz wort holen? Jeßt, da Eliſe uns ohnehin verläßt, hat ſie gax keine Veranlaſſung mehr, Rüt>ſicht auf mich zu