Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

Roman von Adolph Stre>fuß. 23

„Hugo, ih ſ{<hwöre Dir —“

Bertha konnte niht weiter ſprechen, ihr lehter Verſuch, ſich Gehör zu verſchaffen, mißlang, ſie verſtummte, als ſie in das zornfunkelnde Auge Wangen's ſchaute, der ihr mit ſtreng befehlendem Tone zurief, indem ex die Hand erhob und nah der Richtung des Hauſes zeigte: „Kein Wort weiter, denn jedes Deiner Worte enthält eine Lüge. Dortz hin geht Dein Weg! Nicht hier will i< Abre<nung mit Dix halten. Folge mir!“

Bertha biß die Zähne aufeinander, ſie ballte die fleine Hand zur Fauſt, aber ihr Zorn war ohnmächtig, ſie fühlte es ſelbſt, und um ſo grimmiger loderte ihr Haß auf. Nur einen Bli> noh, in welchem ſi<h ihre verbiſſene Wuth widerſpiegelte, warf ſie auf Egon und Eliſe, dann folgte fie Wangen, dex, ohne nux no einen Bli> zurü>zuwexfen, ihr vorangegangen wax.

Egon und Eliſe blieben allein; ex ergriff ihre Hand, ſie entzog ſie ihm nicht, aber eine dunkle Röthe erglühte auf ihren Wangen, und ihr Herz klopfte ſtürmiſch.

„Sie haben die lezten Worte des unglü>lichen Wangen gehört,“ ſagte Egon mit leiſer, weicher Stimme, „ſeinen lezten Wunſh. Wollen Sie ihn exfüllen? Sie haben jedes Wort des traurigen Bekenntniſſes gehört, welches die Pflicht mich abzulegen zwang. Können Sie mix verzeihen, daß ih Sie einſt getäuſcht habe? Jh habe kein Recht, es zu hoffen, und do<h hoffe ih! Die Erinnerung an Sie war der hell leuchtende Stern, der mich geleitet hat auf dem Wege, um ein neues Leben zu beginnen, ſie hat mi gefräftigt im Kampfe gegen mich ſelbſt, ſie hat mix auh