Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 1.
140 Dex Condéex.
wäre niht mehr da. Was no< ſi< beſinnen, wenn man nux leben fann durch den Lod des Anderen, der ja todeswürdig iſt! Warum nicht ſolche That, die im Grauſen des Gewitters ſpurlos für die Welt untergeht!
Horak hob das Nuder und holte aus zum Schlag nach Michel’s Haupt. Jn dieſem Augenbli> wandte ſi dieſer um und ſah die drohende Bewegung. Aus Horas Mienen ſas ex, welches Schifſal ihm bereitet werden ſollte. Er= ſchro>en ließ dieſer das Ruder ſinken; todtenbleich ſ{<wantte er einer Ohnmacht nahe auf die Bank nieder und zitternd “ ſaß ex da, dide Schweißtropfen auf der Stirne.
„Aha!“ höhnte Michel und zog kaltblütig das mit Fiſchen gefüllte Neß in's Boot. „Darum Fiſchfang! Du wollteſt mic einladen, jeht ein Bad zu nehmen ?“
Was ſc<hwaßeſt Du?“ ermannte ſich Horak.
„Schon gut, Condéer! J< dur<ſ<haue Dich. Laſſen wir das Fiſchefangen und rudere mi hinüber an's Land. 3< werde Dich im Auge behalten. Vorwärts, oder es gibt eine Seeſchlacht!“
Horak hatte den Muth nicht, dem Befehl , der ſo an ihn gerichtet wurde, zu troyen. Ex fühlte ſich zermalut unter der Entde>ung ſeiner verrätheriſchen Abſicht dur den Bedrohten. Er gehorchte wie ein Sklave, der eine Strafe ſeines Herrn fürchtet.
„Sei doh niht närriſ<, Michel!“ ſtammelte er und verſuchte wieder Meiſter der Lage zu werden. „Was fällt Dix nur ein? So einen dummen Spaß bei diefem Wetter trauſt mix doch nicht zu! Aber es wird bös, und beſſer, wir kehren na<h Hauſe zurü>,*