Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 1.
142 Dex Condéer.
__[<öpfe und das Boot umgeworfen werde, die Wogen ihn mitſammt dem Verräther begraben möchten. Denn die Rache in ihm brütete Vergeltung, ginge er nun au<h mit dabei zu Grunde. Auf einmal war ihm fein Leben ohne Werth geworden, aber das ſeines tüdiſchen Genoſſen ver= haßt. Er hatte deſſen Abſicht vorher zu deutli<h dur<ſchaut und ihm war klar, daß fie Beide niht mehr mit einander ſein fönnten, daß er in den Hauſe, wo er Aſyl geſucht, ſeines Lebens niht mehr ficher ſei. Er begriff, daß der Condéer thn beſeitigen wollte, um deſto beſſer ſein Leben zu genießen. Jebt gbnnte er ihm dieſen Genuß nicht mehr. :
Da, während Horak no<h immer gegen die Brandung kämpfte, kam Toni zum Ufer hinunter geeilt. Man ſah, wie ſie in Aengſten war; ſie rang die Hände und rief ihm etivas zu, was Sturm, Himmels= und Waſſerdonner ver= ſ{langen. Auch der Regen ſtrömte nun nieder. Ver= zweifelnd bot Horak ſeine leßten Anſtrengungen auf, um der furchtbaren Lage zu entrinnen. Und dank einem glü>= ſichen Wellenſ<hlag wurde ſein Boot in dieſem Moment auf den Uferbord geworfen, ſo daß die Planken ausein= ander trachten und nachſtürzende Wogen es überflutheten. Abex Toni pa>te muthig und feſt mit der Kraft der Angſt den Rand des Kahnes, ehe er zurü>geriſſen wurde, und die Geretteten betraten ſ{hnell den Boden, Schiff und Fiſchney ihrem Schi>ſal überlaſſend.
„Um Jeſu willen, Joſeph,“ rief Toni, „wer geht in ſolchem Wetter hinaus auf den See!“
Ex konnte nichts antworten und ſie hielt ihn für zu