Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 1.
Von Louis Haſcher. 29S
ihr gegenüberſtehenden Cxperimentators wahrzunehmen, re= vroduzirt dieſelben ganz genau. Bisweilen findet anfangs etwas Zögern ſtatt; cs genügt aber, d'e Bewegung ein= oder zweimal zu wiederholen, um die in einen wahrhaſten Automaten verwandelte Kranke mit Pünktlichkeit alle Bez iwegungen reproduziren zu ſehen, deren Bild einen Eindru> auf ihre Neßhaut ausübt. So kann man die Kranke die verſchiedenartigſten Bewegungen ausführen laſſen, niht bſos mit den Armen und Beinen, ſondern au< mit dem Geſicht und dem ganzen Rumpfe, wie Oeffnen und Schließen des Mundes, Hexausſtre>en der Zunge, Klatſchen mit den Händen, Stampfen mit den Füßen, dann ſi<h zu bü>en, niederzufauern, zu fnicen, wieder aufzuſtehen, zu hüpfen, den Plaß zu we<ſeln 2c. Ja, Bewegungen, die von einem charatteriſtiſchen Geräuſch begleitet find, brauchen gar niht von der Kranfen geſehen zu werden, um dieſelben repro= duziren zu laſſen, da es ſhon genügt, daß ſie das Geräuſch hört. Wenn z. B. dex hinter thr ſtehende Beobachter mit den Händen Élatſ<ht, ſo flatſcht ſie ſofort ebenfalls; ſtampſt er mit den Füßen, ſo ſtampft ſie auch.“
Alle die hier angeführten Fälle ſind Uebexrtragungen nervöſer Erregung8zuſtände von einer Perſon auf die anz dere und bilden ein weites und intereſſantes Forſ<hungs= gebiet. Hoffentli<h wird es der Wiſſenſchaft unſerer Zeit gelingen, au< dieſe, uns bis jeßt no< dunklen Erſchei= nungen genügend zu erflären und auf ein allgemein ver= ſtändliches Geſeß zurüczuführen.