Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 12.
30 Der Teuſfelsmedikus,
„Euer Wort dan ih Euch lebenslang, Fräulein!“ erwiederte er in einex Aufregung, die Kordula verwunderte,
Auch Gräfin Marie ſpra<h ſehr freundlich mit ihm, fragte nah ſeinem Vater und Hubert und erzählte, dex Lebtere ſei in großer Freundſchaft mit dem Pfalzgrafen.
Burkard hörte es kaum, erinnerte ſich nachher an nichts davon, denn in ihm jubelte und ſang es unaufhörlich:
„Jhr ſeid gewiß ein guter Menſch.“
Wie eine unausſpre<li<he Belohnung kam ihm das ein= fache Wort des warmherzigen Mädchens vor. Burkard Keller ging in einex ihm ſonſt ganz fremden Aufregung auf ſein Zimmer zurück, Die ganze Nacht lag er ſchlaflos und dachte nur, wie ex ſeinen unglüclichen Herrn lieben und be= hüten wolle, um immer dieſen Dank Kordula's zu verdienen,
Am anderen Tage war eine der flüchtigen Erholungs-= pauſen gekommen, welche es Buxkard Keller möglich machten, den Markgrafen für ein paar Stunden allein zu laſſen.
Jn dex ganzen Gegend hatte ſi<h die große Neuigkeit ſchon verbreitet, daß auf der Burg jebt ein neuer Arzt ſei, dem es gelungen, der böſen Geiſter Herr zu werden, welche den Hexrn Chriſtoph quälten. Das Gerücht ver= größerte und exfand, wie immer, bis in das Unglaubliche, welches denno<h geglaubt wurde, und ſchon ſtrömten ſeit Wochen täglich Schaaren Leidender nah der Burg hinauf, geduldig vor dem Thore oder in den Ställen des Augen= bli>s harrend, wo der gelehrte Medikus, in welchem das Volk mit frohem Zuruf einen Sohn des Landes, einen der Herren von der Yburg begrüßte, zu ihnen heragustrat, Auch aus der Stadt fanden Viele ſchon jebt ſi< hier ein.
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