Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.

1088 Das Drama im Kaiſerſchloß.

immer mehr gegolten hatte, als“ ſein Bruder Alexander, und der bei aller kne<tiſhen Furcht vor dem Zaren verſchlagener wax und findig in Liſt und Wegen, um oft den Folgen der Ungnade deſſelben zu entſ<hlüpfen. Jun ihrer Verzweiflung wandte ſi<h Alexa au< an dieſen jungen Prinzen, der von Kindheit auf in ſeiner derben Weiſe ſtets vertraulich mit ihr, gleichwie mit ſeinen Schweſtern, ver= kehrt hatte. Was ſie ihm jammernd über das Vorgefallene berichtete, ging ihm in ſein heißes Blut und es wallte auf vox Zorn gegen den elenden Kutaiſſow, den er ſogleich als den Urheber dieſes tückiſchen Streiches bezeichnete und mit den ingrimmigſten Schimpfworten dafür bedachte. Aber zu einer Bitte an den Kaiſer hätte man ihn ſo wenig wie Alexander bewegen können.

„Jh will Dir den beſten Rath geben in dieſer Haſunkengeſchichte, die der ranzige Stiefelpußer für ſeinen Neffen Schahix in Scene geſeßt hat,“ ſagte er gutmüthigcyniſh zu ihr. „Gehorche dem Kaiſer und thu? naher, was Du willſt. Du mußt das Scheuſal Schahir heiz rathen, aber Du brauchſt ja nicht ſein Weib zu ſein und kannſt es ihm vergällen, daß er Dich dem ſchönen Sorin vor der Naſe weg entführt. Heh, heh! Da müßteſt Du kein Weib ſein!“

Jn dieſem Augenbli> hörte man Geräuſh im Vor= zimmer der Wohnung Konſtantin's.

„Um Gottes willen!“ rief er erbleihend. „Fort, fort, Alexa; es könnte mein Vater fein ! Wenn dex Dich jeht hier bei mix träfe !“

Dabei - riß er die Thüre nah dem Nebengemah auf