Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.

TO === Sd e rs >

EOP | Novelle von Sthmtot>Weißenfels. 109

und drängte ta A ELOY fein. Dann prüfte er blibſchne elite Ohífari dh Eine Nachläſſigkeit daran zu entde>en fei.

$n der That öffnete ſein Diener vom Vorzimmer her die Thüre, meldete jedo< den Adjutanten des Bataillons, deſſen Kommandirender Graf Sorin war. Er hatte draußen warten müſſen, bis ſeine Ankunft an den Kaiſer berichtet worden; ſo hatten die Lakaien den neueſten Befehl erhalten. Der Adjutant brachte den Rapport an Stelle und im Auf trag ſeines Majors; doch ehe er ihn übergab, flüſterte er dem Großfürſten zu: „Kaiſerliche Hoheit! Dies Billet von Graf Sorin! Er beſchwört Sie, es ſchnell an ſeine Adreſſe gelangen zu laſſen.“

Konſtantin nahm in Angſt mit fieberhafter Haſt das Briefchen und barg es in ſeine Taſche. Dann wurde er, weil er abermals Geräuſ<h und Schritte draußen hörte, bleich und ſchlotterte an allen Gliedern. Nicht ohne Grund. Denn wieder ward die Vorzimmerthüre geöffnet und zwiz ſchen zwei niedergebeugten, das Geſicht zu Boden haltenden Kammerhuſaren ſchritt der Kaiſer herein, in feierlichem Paradeſchritt und in Gala-Uniform, den Kommandoſtab in erhobener Hand tragend. Der Adjutant ſtürzte auf die Kniee; der Großfürſt blieb wie gebannt ſtehen.

Der Kaiſer ließ ſtreng ſeine Augen über ſeinen Sohn und über den Adjutanten ſ{weiſen. Dann befahl er dem Lebteren, ſih zu erheben und den Rapport vorzuleſen, hörte demſelben mit Aufmerkſamkeit zu und ſchi>te nah Beendigung des Berichts den Offizier kurzweg fort.

„Wo ift Alexander?“ fragte er gebieteriſh ſeinen Sohn.