Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.

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auf das Palais zu marſchiren, die Zugbrücke über den Graben fallen, deſſen Waſſer eine Cisde>e ſeit Monaten bildete, und die Soldaten ſcharf in Reih und Glied, parade= mäßig, in den Schloßhof rü>en. Es waren die großen Grenadiere der Preobraſchenskoy=Garde, tvelche die Wache bezogen. Aber es fiel Alexa auf, daß diesmal ein ganzes Bataillon dazu aufgeboten war. Was ging nur vor? Geſchah all’ dies Ungewöhnliche, fragte ſie ſih mit Bitterz

_feit, um für ihre Hochzeit mit dem Kurier des Kaiſers das SWhloß in Kriegszuſtand zu verſeßen? Der feierliche

Aufmarſch des Zaren vorhin in das Zimmer ſeines Sohnes, die Verwirrung und Angſt in der kaiſerlichen Familie was bedeutete denn dies nur?

Sie dachte bald wieder an ihre eigene Sache zurü> und brütete weiter. „Wir müſſen uns wie um unſer Leben wehren,“ hatte ihx Sergei geſchrieben. Ja, dazu war ſie jeht bereit. Aber was hatte er im Sinn? Was würde er ihr ſagen deshalb, wenn ſie mit ihm um fünf Uhr zuſammentraf? Ob ex vielleicht fliehen wollte mit ihr? Oder ob ex ſie, troßend Allem, was kommen könnte, Allem, was dex Zorn des Zaren beſchließen würde über ihn, irgendwo zu verbergen gedachte, um den Ukas zu Schanden zu machen? Darum, darum mußte es ſich doh handeln, und Alles, was er rathen würde, wax ſie entſchloſſen zu thun. Tauſend Zare ſollten es nicht ermöglichen, daß ſie

Schahir!s Frau würde und für Sergei dadur< auf immer verloren ging. Das wax ja ſo gut wie Tod, und nicht mit den bebenden Lippen nux hatte ſie es dem Kaiſer vor= Ler in Demuth angekündigt, daß ſie den Tod dieſer ſ{<mäh-