Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.

Novelle von Shmidt-Weißenfels. 119

„Was fällt Euch ein?“ fragte ſie erſchro>en.

„Befehl!“ erwiederte einer dex Gardiſten.

Es half ihr kein Drohen noch Bitten. Die Grenadiere rüdten und rührten ſih niht von der Stelle. Sie mußte umkehren, und da ſie keinen anderen Ausgang nehmen fonnte, fich als Gefangene betrachten. S

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Es war furz vor fünf Uhr, als Sergei in den twweit= läufigen Gallerien unter dem Winterpalaſt erſchien. Der Kopf branute ihm, das Herz ſ{lug ihm vox Aufregung. Die feine Eisluft, die dux die Straßen wehte, ſchien ihm ſchwer und exſti>end zu ſein. Es gingen Gerüchte in der Kaſerne der Chevauxlegers um, wo ex wohnte, die nichts Beſtimmtes ſagten, aber auf ein außerordentliches geheim= nißvolles Ereigniß deuteten. Wie ihm am Morgen der Kaiſer entgegen getreten war, mußte ex ihn für geiſtesgeſtört halten, und was ihm ſein Adjutant über die Scene beim Großfürſten Konſtantin erzählt hatte, beſtärkte ihn nux in ſeiner Annahme über den Zuſtand des Monarchen. Nux im Wahnſinn hatte derſelbe die Verheirathung Alexa's mit Schahix beſchließen können, und ſie für ſih zu retten, war er das Aeußerſte zu thun entſchloſſen. War Alexa muthig, auf ſeincn Plan einzugehen, ſo konnte ihnen Beiden wohl ein ſ{<hweres Leid als Folge davon nicht erſpart bleiben; aber fie retteten fich die Hoffnung, und das war die Hauptſache. :

Die Uhx ſchlug fünf und vergebens ſpähte Sergei nach Alexa/3 Geſtalt. Es wurde halb ſe<s und endlich ſe<s