Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.

126 Das Drama 1m Kaiſerſchloß.

Truppen folgen Jhrem Befehl unbedingt. Könnten Sie, Graf Sorin, ſi bedenken, Jhre Garden ſür Jhren Chef Konſtantin ausrü>en zu laſſen, das heißt — i<h betheure es Jhnen — für die Familie des Zaren, für den Thron= folger Alexander ?“

Sergei ſtimmte no< niht mit ſeinem Wort dieſer be= redten und mit ſtarken, zwingenden Gründen verſehenen Aufforderung des Generals zu; aber im Junern war er dafür gewonnen. Ex halte cs ja ſhre>li< genug an ſich erlebt, daß der Kaiſer ſih wie ein Wahnſinniger benom= men. Ein ſolcher Herrſcher war mit dem Wohl des Staates niht vereinbar. Graf Pahlen hatte Recht, daß er ihn als eine Gefahr für Alle bezeichnete. Und was Sergei's pev= ſönliche Empfindungen für den Despoten betraf, dex in brutalſtem Wuthausbru<h ſein Glü> zu zertrümmern be= [{loſſen hatte, ſo widerſebßten ſie ſi<h wahrlih nicht der Abſicht der Verſchworenen. Ja, es war ihm im Augen= bli> au< klax, daß die Hoffnung, welche der General in ihm bezügli<h Alexa'3 erregt halte, auf ten Sturz des Kaiſers allein beruhen fonnle.

Und Pahlen betonte dies auch ſogleich.

„Zſt niht mehr Paul T.,“ ſagte ex, vorſichtig ſih um= ſchauend, „auf dem Thron, ſondern Alexander, ſo werden Eie der Gatte Alexa’s und niht Schahirx.“

„Aber, Excellenz, dieſe Heirath auf Befehl des Kaiſers ſoll ſchon morgen, wie Sie ſelbſt mix mittheilten, ex= folgen. Wenn alſo die Verſchwörung nicht zuvorkäme, bis morgen früh niht Kaiſer Paul ſeine Macht ein= büßte, fo —“