Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.

Novelle von Schmidt-Weißenfels. 127

„So intexreſſixle Sie die Geſchichte weiter nicht,“ voll endete der General den abgebrohenen Saß mit Lächeln, „und Sie würden ſi< alſo au< fern davon halten?“

„D nein, nach dem, was Sie mir von dex Gefahr ge= ſagt, in welcher der Großfürſt ſhwebt, exfläre ih mich bereit, Alles zu thun, was Sie zum Schuße ſeines Lebens von mix vexlangen würden.“

Sergei ſprach dies mit aller Entſchiedenheit und Graf Pahlen reichte ihm dafür ſeine Fand.

„So ſind auch Sie einer der Unſrigen? Jhr Wort darauf, Graf Sorin.“ :

„Mein Ehrenwort, wenn es ſo iſt, wie Eure Excellenz mix eröffnet.“

„Zweiſeln Sie nicht daxan, Herr Major. Schon hat der Kaiſer Vorbereitungen für eine Gewaltthat gegen ſeine Familie getroffen. Der Palaſt iſt mit Soldaten gefüllt und Schahir, ſein mordluſtiger Vexrlrauterx, hat das Kom-=mando darüber erhalten. Noh mehr: es darf Niemand von der kaiſerlichen Familie und deren Umgebung ohne beſondere Erlaubniß des Zaren den Palaſt verlaſſen; die Großfürſten Alexander und Konſtantin haben Stubenarreſt zudiflirt befommen und einen fur<htbaxen Eid vor dem Oberprokurator ſ{wören müſſen, daß ſie niht na< dem Leben ihres Vaters trachten. Hier in meiner Taſche habe ich trobdem aber die Vollmacht Seiner Majeſtät des Zaren, die Großfürſten und auh die Kaiſerin zu verhaſten und na< Schlüſſelburg bringen zu laſſen, wenn ih es für geboten erachte zur Sicherung des Monarchen.“

Sergei erſtarrte über dieſe Mittheilungen.