Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.

172 Das Drama im Kaiſer]ſchloþ.

nux, daß ich die Anorduungeſ treffe, den Zaren Paul auf zubahren. Er fiel, vom Schlag getroffen, zur Erde nieder, und in der Verwirrung wird es vielleicht die Dienerſchaft noh niht übernommen haben, ihn in's Bett zu legen.“

Da exſchre>te die Kaiſerin und ihren Sohn ein plöß= lich wie Donnerrollen vernehmbarer Lärm von außerhalb des Palaſtes her. Nur Bennigſen blieb in ſeiner Gleichz müthigkeit.

„Was iſt dies, um Gottes willen?“ rief Alexander aus, und ſuchte aus dem Fenſter hinaus die nur von einigen Laternen im Schloßhof gebrochene Finſterniß zu durchdringen.

„Die Truppen vor dem Palaſt rufen Hurrah zur Hulzdigung des Zaren Alexander's T.,“ klärte der General auf. Dann- zog ex ſeinen Degen, ſenkte ihn vor dem neuen Herrſcher und ſagte ehrerbietig dabei: „Heil und langes Leben Dix, Zar Alexander Paulowitſch! Heute fängt eine neue, eine glüdliche Zeit für Rußland an!“

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In dem Schlafzimmer, wo Paul T. ſeinen ſ{hmählihen Tod gefunden hatte, wax ex von der Dienerſchaft auf ein Feldbett gebahrt worden. Man hatte ihn in ſeine Uniform gekleidet; ſein Kopf war durch einen großen Militärhut bede>t; ſeine re<te Hand, die dux< Wunden entſtellt worden, war gegen die Sitte bei ſol’ kaiſerlicher Todten= parade mit einem Handſchuh verſehen.

Dex General v. Bennigſen, welcher dieſe Aufbahrung in aller Eile angeordnet hatte, nahm na<h Beendigung