Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.

7E Das Drama im Kaiſerſchloß.

Nachfolger gelten. Ex weiß von der Geſchichte dieſer Nacht nichts; fein dräuendes Geſpenſt wird thm dereinſt der Schatten ſeines Vaters ſein. Mich wird es immer zum Sngrimm gegen die Menſchen reizen; Dich, der Du tveiſer biſt, wird es davor warnen.“

Wedex ſein Bruder noch ſeine Mutter entgegnete etwas darauf. Wie auf ein gegebenes Zeichen gingen alle Drei zu einem ſtillen Gebet über. Dann verließen ſie das Todtengemach, um ſi ſogleich hinunter zu den Wagen zu begeben, welche ſie nah dem Sommerpalais , der Reſidenz des neuen Zaren, führen ſollten.

10.

Während dieſe tragiſche Erhebung eines Kaiſerſohnes auf den Thron ſeines Vaters erfolgte, harrte Graf Serget Sorin in begreiflichex Aufregung noh der Dinge, die da fommen ſollten. Sein Antheil an der Verſchwörung war zwar kein entſcheidender, aber er gehörte doh zu den Mit= wiſſern eines großen, eines weltgeſhihtli<hen Ereigniſſes, das in der Stille dieſer Winternacht ſich vollziehen ſollte, und deſſen folgenſhwere Bedeutung ihm auf die Seele gefallen war.

Mit düſterem Ernſt hielt er ſi für die Aufgabe bez reit, die Graf Pahlen ihm übertragen. Um ein Uhr ließ er das von ihm befehligte Chevauxlegers=Bataillon alarmixen und ium Kaſernenhof Auſſtellung nehmen, Ein ſolcher Vorgang regte natürlich die Leute und no< mehr die Offiziere des Bataillons auf, und darum theilte dieſen Graf Sorin mit, daß er Nachrichten über Unruhen in der