Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.

182 - Des Drama im Kaiſerſchloß.

Bald nachdem er mit ſeinem Bataillon in den Sommer= palaſt eingerü>tt war, fam Alexander und die kaiſerliche Familie und bezog die noch falten, für einen Aufenthalt noh nicht recht eingerichteten Gemächer, die mit Kerzen Hals über Kopf dürftig erleuchtet worden waren. Denn noh war die Sonne des 12. März d:s Jahres 1801, des erſten Tages der Regierung Alexander's T., niht auf: gegangen.

Dem erhaltenen Befehl gemäß meldete ſi< Graf Sorin bei ſeinem neuen Souverän. Alexander empfing ihn bleich und ernſt, als einen Freund, wie fonſt.

„Zhre Truppen, Sorin, haben mix zuerſt gehuldigt. I< weiß von Bennigſen, daß Sie zu meinem Schußbe ſich bereit gehalten haben. Genug davon. Von dem Schleier dieſer unglü>ſeligen Nacht will ih ni<ts mehr lüften. Es iſt geſchehen, was ih niht hindern konnte, nicht mehr hindern durfte, und es iſt mein beklagenêwerlhes Loos, mit dem eſten Schritt auf den Thron es bis in's Jnuerſte des Herzens ſ<merzlih zu empfinden, daß ih zum Kaiſer des ruſſiſchen Reiches beſtimmt war. Gewährt es mir in dieſer erſten Stunde, daß ich es bin, eine Genugthuung, ſo iſt cs meine Macht, das Jhnen zugefügte Unrecht wieder gut zu machen und die arme Alexa Jhnen zurüczugeben. R) werde Jhnen nachhcr meinen ſ<riftlichen Befehl zuſtellen laſſen, der Alexa die Kloſterpforten wieder öffnet. Wollen Sie ſelbſt ihn nah Smolna überbringen — ih vermuthe es — ſo wird ein Hofſchlitten zu Jhrer Verfügung ſein.“

„Sire,“ antwortete Sergei darauf. „Jh zweifelte niht an dieſex Güte Jhres Herzens gegen das ſo ſ{<wer