Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.
Von Alfred Stelzner. 991
aus ähulih ſind. Ex entnahm einer jungen, fräftigen Klapperſchlange, die er mittelſt Chloroform betäubt hatte, einen Tropfen des Giftes, that denſelben auf ein <hemiſ< reines Glasftü>chen, welches ex fogleih unter das Mifro= ſfop brachte, und bemerfte nun beinahe unmittelbar die Bildung eines fadenreichen Baues in baumförmiger Anordnung. Der verdite Faden trieb ſogenannte Sporen, löste fih dann allmählig auf und verſchwand, während die befreiten Sporen zuſehends aufquollen, ſich vergrößerten, und jeder derſelben ein winziges Röhrchen ausſandte, welches ſich raſh verlängerte. Nach einer ſehr furzen Periode trennte ſich dieſes Röhrchen von der Spore und bildete wiederum einen neuen Kern.
Bei der genauen mifroſtopiſchen Unterſuchung des Blutes von Thieren, welche dur<h den Biß von Klaþpper= ſ\<langen getödtet worden waren, nahm De Lacerda ferner wahr, daß mit den rothen Blutkügelchen, dem wichtigſten Beſtandtheile des Blutes, eine Veränderung vorzugehen begonnen hatte, indem ſi<h auf ihrer Oberfläche einige feine glänzende Pünktchen zeigten, welche ſi<h mit großer Geſchwindigkeit ausbreiteten, worauf die Kügelchen zuleßt in einander verſchmolzen und ſo eine Art Teig bildeten, der in den Venen niht mehx umlaufen konnte. Andere Thiere, in welche jenes Blut unmittelbar nah dem Tode der erſten eingeſprißt wurde, ſtarben binnen wenigen Stunden, und zeigten ganz die gleichen Anzeichen, wie wenn ſie ſelber von Klappexrſchlangen gebiſſen worden wären, au< wax an ihrem Blute ganz dieſelbe Zerſeßung und Umbildung wahrzunehmen, Nebenbei bemarft, er=