Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.

42 Der Teufel8mediktus.

„Glaubt nur den Einflüſterungen niht, Durchlaucht, meine Heilige iſt ein Gnadenbild, an mix ſelbſt hat ſich ſeine Kraft ſ{hon bewieſen, ih kann Euch jeht gleih den Beweis no< niht geben, aber, wenn es erſt offenbar werden wird, dann ſollt Jhr ſelbſt ſagen, ob ih niht im beſten Recht bin!“ bat Burkard mit leuchtenden Augen.

„Jhr ſeid und bleibt ein wunderliher Menſch, Keller,“ lachte der Markgraf, froh, den ſonſt ſo Reizbaren heute ganz gelaſſen zu finden, und ſich ſelbſt fragend, was in aller Welt demſelben denn ſo Freudiges begegnet ſein möge.

„Das Beſte wird ſein, man läßt die Gegner ſich erſt ein paar Tage beruhigen, “ ſagte der Markgraf ſpäter zu feiner “Mutter und befahl dann dem Grafen Antonio, die Anklagez ſchrift gegen Keller und Urſula vorerſt für ſich zu behalten.

Die Einweihung der Kapelle ſollte vertagt werden, Keller fand ſich ſeinerſeits willig darein, dies Zugeſtänd= niß zu machen; Antonio und Torbelli indeß, denen dex Markgraf damit eine gewiſſe Genugthuung zu geben dachte, waren auf das Aeußerſte erzürnt, und wenn ſie auh gehorſam dem Befehle, ſich weiterer Rede über den Vorgang zu enthalten, ſ{<weigend in der Burg umhexrſtrichen, ſo redeten ihre Mienen deutlich genug von der Gewalt, die man ihnen anthat.

Urſula merkte von dem Allen weniger als ſonſt. Sie hatte in dieſen Tagen mit ihrem Patienten mehr als ge= wöhnli< zu thun, da Burkard Keller, wenn auh ſeine Pflicht gegen denſelben niht verſäumend, ihr doh die Un=terhaltung deſſelben allein überlaſſen hatte.

Die lehten Tage beſonders hatte er ſi< nur auf kurze