Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.

50 Dex Teufelsmeditus.

iſt nur, was alle Welt ſagt, der Ritter v. Geroldſtein fogar hat gegen die Vögtin von Gernsbach darüber ge-= ſtichelt.“

„Jh glaube es nicht, bis ich's mit Augen ſehe!“ ex flärte der Vogt.

Hubert Keller ſchwieg; ihm gingen ſonderbare Gedanken durch den Kopf.

Ein Bote von der Burg unterbrach das Beiſammen= ſein. Herr Burkard ſchi>te ihn mit fröhlicher Nachricht für Hubert. Der alte Herr von der Yburg, ihr Vater, hatte fich, zur Zeit von ſeiner grimmen Feindin, der Gicht, befreit, aufgemacht, die Söhne, ſowie die Tietenaus zu beſuchen und vor Allem ſeinen geliebten Herrn, den alten Markgrafen, noch einmal zu ſehen. Zugleich wollte er die heißen Quellen gegen ſein Leiden benuyen, wie Burkard ihm unaufhörlich anempfohlen hatte. Hubert möge glei zum Abend kommen und auf der Buxg bleiben, ließ Burkard ſagen, und zum morgenden Sonntage hätte ihm die Frau Markgräfin, die den Nitter Keller gar Herzlich aufgenommen, die Tietenaus zu Tiſch zu laden befohlen. Da könnte dann Alles beſprochen und abgemacht werden, was die Brüder auf dem Herzen hätten.

So überraſchend und groß die Freude Hubert's auch war, den Vater zu ſo gelegener Stunde auf Hohenbaden begrüßen zu können, ſo ſchwer ſchien es ihm, ſich juſt heute von Zſa zu trennen. Das Glü>, einander ange= hören zu dürfen in Frieden und Rechtſchaffenheit , kam ihnen, ſo kurz die Zeit inneren Kampfes und Sorgens au geweſen, vor wie ein unendli<h mühſam und qual=