Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.

54 Dex Teufelsmedikus.

ſten und deſſen Mutter wurde, we>te von Neuem die weiche Stimmung, die den alten Ritter wider ſeinen Willen hier überkam. Er hätte am liebſten gleich ſtehenden Fußes zu Herrn Chriſtoph gehen mögen, aber dagegen proteſtirte Burkard enexgiſh, und die Markgräfin beſtand darauf, der alte Freund müſſe erſt eſſen und ruhen. Markgraf Philipp rief dem Kellermeiſter ein Wort zu, ihn zu einem rechten Eingriff in die beſten Sorten zu ermuthigen, deun ‘der alte Keller wußte einen guten Afffenthaler zu ſ{<häßen.

So ſaßen ſie wiederum wohl eine Stunde zuſammen, der alte Ritter v. Keller war dem markgräflichen Hauſe zu eng befreundet, als daß es nicht ſchier unerſchöpflichen Stoff gegeben hätte für die lebhaſteſte Beſprechung.

So heiter und ſeelenvergnügt hatte der alte Herr wohl ſeit Jahren nicht ausgeſehen, wie heute, wo man ihm die Anerkennung für die beiden Söhne in freigebigſter Weiſe zollte.

Wäre nux nicht der Gedanke an Herrn Chriſtoph ge= weſen, der ihm das Herz ſhwer machte! Faſt fürchtele er ſih vor dem Wiederſehen, denn was ex hier hörte von dem Zuſtande des einſtigen Waffengefährten, klang trau= riger no, als er befürchtet hatte.

Auch Burkard litt unter dieſem Bericht, der einen ſchmerzlichen Gegenſaß bildete zu dem Lobe des Markgrafen Philipp. Was hatte er im Grunde denn nun erreicht dur< ſein Wiſſen und Können, und durch dieſe ſelbſtver= ſeugnende Aufopferung, die man ihm ſo dankbar nach= rühmte?

Nach und nach hatten die alten Bekannten des Ritter