Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.

78 : Der Teufelsmediktus.

wärmen ſuchte, bat er dieſe: „Begrabt mich hier, Kordula, es ruht ſi ſo ſanft im ſtillen Wald !“

Sie hatte nux Thränen, und als ſie wieder aufbli>te, warren ſeine lieben Augen geſchloſſen — war das der Tod ? War es nur Bewußtloſigkeit? Er lag wie vorhin, und ſchien niht mehr zu athmen. Der eiligſt herbeigexufene alte Geiſtliche, der ſelbſt ſhon an dies Nöthigſte gedacht und Alles bereitet hatte, gab ihm die Sterbeſakramente.

Urſula behielt in der allgemeinen Beſtürzung allein jeht den Kopf oben und befahl mit Ruhe und Umſicht den Transport nah der Burg.

„Mein Balſam hat ſhon Manchen vom gewiſſen Tode gerettet, der Herrgott muß das Beſte thun!“ fagte ſie hoffnungsvoll. Sie ging neben der Bahre her und flößte ab und zu dem Verwundeten Wein ein.

Er lebte no, als ſie auf der Burg ankamen, das war Alles, was man ſagen konnte.

Urſula ließ ihn in ſein Zimmer tragen, und als ex dout auf kühlem Lager gebeltet war, trieb ſie Alle hinaus, ſelbſt Kordula duxfte niht mehr bei ihr bleiben.

„Wenn ih ihn Euch retten ſoll, ſeid gehorſam!“ for= derte die Strenge.

Und nun exſt kam Jedem das Bewußlſein, daß ein Ungeheuxes geſchehen und damit die Zweifel und Fragen, die Streitigkeiten und Wortkämpfe über die Thatſache und die Angaben, welche Graf Antonio und Torbelli ge= macht. Beide waren ſpurlos verſchwunden.

„Das wird dem durhlauchtigen Herrn lieb genug ſein, und würde man ja do< wohl Anſtalten gemacht haben,