Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.

80 Der Teufelsmedikus.

liegende die Nähe dex Geliebten, ſo ſänftigten ſich plözlih ſeine Züge, ſo beruhigte ſich ſein wild erregtes Blut; und als Kordula, zum erſten Male wieder ein wenig lächelnd, ihm ihre Hand auf die glühende Stirne legte, da hob er ſeine abgezehrte Rechte und hielt die liebe, kühle Hand dort feſt.

So blieb ſie bei ihm, und Uxſula ſah bald, ſie ſelbſt fönnte ihn niht unermüdlicher, niht umſichtiger pflegen.

Und dann durfte auch der alte Ritter kommen.

Kordula’s liebe Hand wirkte Wunder! Burkard {lief ſanft und lange, und wenn ex auh etwa einen Moment erwachte, ſo fiel er do< glei<h wieder in den ſanften Schlummer dex Geneſung zurü>.

„Ex wird geneſen!“ ſagte Urſula mit freudigem Stolze, als Ritter Keller bei thx eintrat.

„Urſel! Urſel! Wie iſt es möglich, daß Du für meinen Burkard ſo viel Liebe haſt — und ih! J< habe mit Weib und Kindern fröhlich dahin gelebt, und Du armes Mädchen haſt nimmer ein ander Glü> gefunden?“ ſagte der alte Herr ganz erſchüttert.

„Jh habe kein beſſer Glü>k geſucht, Herr! Jene Zeit war meine Hochſommerzeit, da bleibt’s warm die ganze dunkle Nacht durch, wenn auh die. Sonne längſt gegan= gen iſt!“

„D Urſel! Uxſel! Wie undankbar bin ih geweſen !“

Sie ließ ihren geliebten Herrn gar nicht weiter reden. Seine Hand ergreifend, bat ſie ihn, niederzuſißen in ihrem großen Lehnſtuhl, und erzählte ihm von Burkard, und wie der ein ſo liebes Herz habe und ſo verſtehend mit