Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.

88 Das Drama im Kaiſerſhloß.

in der Umgebung und in der Dienerſchaſt um die kaiſer= liche Familie hielten, hatten dem Erſteren bereits hinter= bracht, was ſi< bezüglih Alexa’s und Graf Sergei's ereignet hatte und ganz und gar niht na<h ſeinem Sinne war. Kutaiſſow hatte vielmehr dem Sohne ſeiner Schiveſtex, einem wilden und häßlichen Georgier Namens Jwan Schahirx, der eine wahnſinnige Leidenſchaft für die ſchöne Tatarin nährte, das Verſprechen gegeben, beim Zaren ein Wort für ihn einzulegen, nachdem er von Alexa ſeller mit ſeiner LiebeZerklärung furzweg abgewieſen worden war. Und einex der neueſten Günſtlinge des Zaren war überdem dieſer Jan, nicht nux, weil Kutaiſſow durch ſeine eifrige Lobpreiſung deſſelben dazu beigetragen , ſondern auh weil der Georgier ſi<h als Reiteroffizier im Kriege von 1799 “durch tollfühne Handſtreiche qusgezeichnet hatte. Suwarow hatte ihn dafür zum Hauptmann ernannt, der Kaiſer, nachdem Jwan aus dem Felde zurückgekehrt und kürzlich zum erſten Mal nah Petersburg gekommen, ihn zu ſeinem Kurier beſtimmt, ‘dem ex die wichtigſten diplomatiſchen Botſchaſten anvertraute, da ex in demſelben einen ihm auf Tod und Leben ergebenen , ſklaviſch gehorſamen Voll= ſlre>ex ſeinex Befehle ſah.

Cs handelte ſi<h für Kutaiſſow jeßt darum, mit ſeinem Einfluß auf den Zaren der zu erwartenden Werbung des ſtolzen und von Alexa geliebten Grafen Sergei zuvorzu= fommen.

Zax Paul ſtand am Fenſter und hörte Kutaiſſow zu, wihrend er hinausſchaute auf den ſchneebede>ten Plaß,