Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.

Novelle von Shhmidt-Weißenfels. 91

und ſagte: „Graf Sorin wird auf ſolche Ungnade Eurer Majeſtät, wie ih leider annehmen muß, niht gefaßt ſein.“

„Seine Schuld, ſeine Schuld !“

„Ex war ſeines Sieges über alle Nebenbuhler fo ſicher! Au< Jwan Schahir gehörte zu dieſen. Der arme Teufel jammerte mir heute früh no<h die Ohren voll, daß er mit ſeiner Liebe für die ſhöne Tatarin ſo unglü>li< ſei. I< ſagte ihm natürlih, er möge ſi<h dieſe Liebe aus dem Sinn ſchlagen. Gegen den unverkennbaren Günſtling Alexa’s käme er doh niemals auf.“

„Warum niht? Warum ſagteſt Du ſo etwas, Du Narr! Wer hat über dieſe Tatarin zu beſtimmen? Mein Sohn Alexander etwa? Die Weiberſtube da drüben? Oder Sorin? Vin ih nicht der Herr im Hauſe, und iſt Alexa nicht meine Sklavin ?“

„Sire, dieſer Meinung wird weder das Hoffräulein Alexa, noch Jhre Majeſtät die Kaiſerin, ihre hohe Beſchüßerin, ſein,“ verſeßte Kutaiſſow mit ſ{lauer Berechz nung.

Der Zar lachte ingrimmig auf.

„Sie hat es vergeſſen, die Verhätſchelte, wie ſie an den Hof kam. J< niht. Habe nie etwas Anderes in ihr geſehen, als eine Leibeigene, die der verfluchte Poz temfin —“

„Sire! Rufen Sie ſi<h dieſen Mann nicht in Exinne= rung; Sie haſſen ihn, und mit Recht.“

Paul brütete ob dieſes Einwurfes ſeines ehemaligen Barbiers Minuten lang vor \ſi< hin. Das Giſt wirkte,