Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 2.

24 Dex Talisman des Weibes.

deutungsvolle Blicke zu, denn in [harfem Trabe ſauste um die Ete der Schlitten des Grafen, von ihm ſelbſt gelenft, eine zierliche Muſchel, koſtbax umhangen, mit feurigen Rappen beſpannt, auf deren Häuptern ſtolzer Federſhmud> ſich ſchaukelte.

Athemlos vox Jngrimm lauſchten die iveiblichen Hono= ratioren Sittlingens, vor Allem Miekchen. Was folgen ſollte, wax ja ſonnenklar und [cob ſie in die zweite Reihe der Fahrenden,

Gewandt ſprang Freiberg zur Erde, dem Diener die Zügel Hinſchleudernd , doch bevor ex Jrma erreiht hatte, neigte ſich Margarethens bleiches Antliß flehend der jungen Frau entgegen.

„Du fährſt doh lieber mit 1083, Irma? Sage dem Grafen —“

Ebenſo betroffen als erzürnt muſterte dieſe die ver= ivegene Mahnerin. „J<h wüßte in der That niht, was Dich mein Thun und Laſſen begutachten heißt! Halte Dich an Deinen BVeſchüher, bei ihm wirſt Du Deinen Plab finden“

Während dieſes kurzen Zwiegeſprächs hatte der Graf ein herrliches Bouquet friſcher Noſen enthüllt und daſſelbe Juma überreicht, Zugleich wandte ex ſich an Meiſchick. „Sie geſtatten, Herr Amtisrichter, daß ih die Königin des Feſtes perſönlich in Kronthal einführen dar?“ Ohne die geringſte Notiz von Margarethe zu nehmen, no< die Ant= wort Meiſchi&8 abzuwarten, bot er Jrma den Arm, ge= leitete die geliebte Frau die Stufen hinunter, hob ſie [nell in die Kiſſen, ſhwang ſich daneben, ergriff die Zügel