Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 3.
Roman von Georg Hartwig. 39
gard ihm über ihre Vergangenheit mitgetheilt IS nur der Name Meiſchi> blieb unerwähnt.
Dreyſing ſchaltete hie und da eine f<erzhafſte Frage dazwiſchen, behielt aber den Erzähler feſt im Auge, als wollte ex in deſſen Zügen leſen.
„Und Sie ſind gewiß, daß -die kleine Zauberin ihre Konventionalſtrafen dur<h Sie bezahlen laſſen wird ?“ forſchte er zux Ueberraſchung des Grafen, welcher einen ganz anderen Einwurf erwartet hatte. „Durch Sie, ihren zukünftigen Gemahl?“
Die lebte Frage enthielt einen Pleonasmus, welcher den Angeredeten empſfindli<h berührte. Ex ſtand haſtig auf, ohne ſein Glas: geleert zu haben. „Sie ſind in feiner angenehmen Laune, Herr Juſtizrath! Vielleicht ſprechen wir morgen weiter darüber !“
„Herr v. Exleben läßt fi< Jhnen empfehlen!“ rief ihm Dreyſing nach.
„Danke !“ erwiederte dex Graf froſtig. „Wie kommen Sie zu dieſer Uebermittelung ?“
„Der Präſident ſaß bis vor Kurzem neben mix und marterte ein mir jeht ſehr intereſſantes Thema in allen TZonaxten und Variationen ab. Wir ſprachen au<h von JFhnen, und kaum — wie ſagt doh der unſterbliche Buſch? — kaum wax das Wort dem Mund entflohn —“
„Gute Nacht!“ rief Freiberg im höchſten Unwillen und verſchwand.
„Wohl zu ſ{lafen,“ murmelte dex FJuſtizrath, die Aſche ſeinex Cigarre vom Nockärmel ſtäubend. Allmählig verſhwand der heitere Ausdruck ſeiner Züge und machte