Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.
Von Georg Jachmann. 2ER
genauer Noth ſei ex ſeinen Verfolgern entronnen, die jeden Augenbli> ihn hiex aufſuchen könnten.
Dex Reftor ſah den armen Teufel mitleidig an, öfſnete die Schrankthüre und {hob ihn, ohne ein Wort zu ſagen, hinein; dann trat er hinaus auf den Flux, in den einige der wildeſten Burſchen auf threr Verfolgung eben hereingeſtürmt waren. Der Ueberlegenheit des allgemein hochverehuten Mannes gelang es ohne große Mühe, das tobende Volk zu beruhigen, ſo daß die eingedrungenen Burſchen beſchämt das Schulhaus wieder verließen.
Als ex in das Zimmer zurü>gekehrt war, holte er ſeinen Gefangenen aus dem Verſte> und machte {hm zu= nächſt einige derbe Vorhaltungen über das Gottloſe ſeines Berufs; dann hieß er ihn ſi< ſeßen und von ſeinem Schrecen erholen. Dex würdige Mann rief ſeine Sabine, aber faum hatte die Jungfer die fragwürdige Geſtalt des Herrn Beelzebub auf dem Stuhle erblickt, als ſie mit einem Auſſchrei wieder zux Thüre hinaus rannte und gerade8= wegs zum Magiſter Nathanael mit der Meldung ſtürzte: „Drüben ſei der Teufel in eigener Perſon und wolle den Herxn Reftox holen!“ Nathanael bewaffnete ſich mit einer mächtigen Ofenzange, die Jungfrau mit einem Beſen, und ſo rüdte das tapfere Corps zum Entſaße des geliebten Hexrn herbei. Nur mit Mühe beruhigte ſie Lrobendorfius; die Magd mußte Kleider und Eſſen für ſeinen Gaſt holen, und auch dex furchtſame Magiſter blieb, als ex ſi<h von dex Ungefährlichkeit des Fremden überzeugt hatte.
Danach mußte der arme Teufel ſeine Schickſale ex= zählen; kaum aber hatte derſelbe geſagt, daß er — Fabian