Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.
218 Die Grundregeln der Haushygiene.
unſchädliche Subſtanz zur Geſchma>sverbeſjerung zufeven. Verdächtiges Waſſer muß ſtets vox dem Gez nuſſe abgekocht werden. Wendet man Filter an, ſo iſt nicht zu vergeſſen, daß auch dieſe von Zeit zu Zeit gevei= nigt werden müſſen, denn ein ſich ſelbſt reinigendes Filter gibt es bis jet no< nit.
Unxeines Waſſer ſchädigt die Hausthiere ebenſo wie den Menſchen; mit ſolchem getränkte Kühe geben eine unreine Milch. Auch beſißt Milch große Fähigkeit, ſchädliche Gaſe und Krankheitskeime aus der Luft aufzunehmen, und wird dadur< zu einem allgemeinen Verbreiter von Krankheiten. Ein guter Hausvater und eine ſorgſame Hausfrau wird dex Quelle der im Haushalte verwendeten Milch eben ſolche Aufmerkſamkeit ſchenken, wie dem Waſſer.
Abfälle und Spülicht aus den Küchen zerſeßen ſi, wenn ſie in nachläſſiger Weiſe etwa in den Hof ge= ſchleudert werden, entwi>eln dem Menſchen giftige Gaſe und bilden gleichzeitig Brutſtätten für giftige Keime. Bei regneriſchem Wetter findet oft ein großer Theil dieſes Un= rathes ſeinen Weg in Brunnen und Ciſteruen. Dieſe Ab= fälle und Spülicht ſind ohne Zweifel häufig die Urſachen von Sumpffieber, Durchfällen, Ruhr und no< ſ<wereren Leiden in Land und Stadt. Jn den Städten ſollten die Küchenabfälle, wenn möglich, alle Tage fortgeſchaſſt wer= den, jedenfalls ſtets, bevor ſie ſi zerſeßen können. Einen großen Uebelſtand für die Geſundheit eines Hauſes bildet das in manchen Städten eine Nebeneinnahme der Köchin bildende Anſammeln von Knochen, die nicht nux ſehr bald die übelſten Gerilche entwideln, ſondern namentlih dur die Aus=