Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.
Mannigfaltiges, 247
Die Verbreitung geſhah niht dur< ſtetes Weiterwandern der Wolke, ſondern dur<h Ausbreiten derſelben (anſcheinend von oben her). Die Sonne erſchien röthlihbraun, glanzlos und licht\<wach, ſo daß ſie mit bloßen Augen angeſehen werden konnte. Dex Himmel war wolkenlos ; es regnete während der ganzen Zeit wenig, und falls es geſchah, ſo verſhwand der Nebel; überhaupt herrſchte große Dürre; nur ſelten fiel Thau, welcher (in Neapel) eiſenhaltig geweſen ſein ſoll. Die von den Gräſern abgeſtreiften Waſſertropfen ſollen einen unangenehmen Geſchma gehabt haben, ſriſch gefärbte Kattune ſeien derart vom Thau angegriffen worden, daß man auf ſchweflige Säure zu {ließen berechtigt war; auch auf Kupfer ſoll ‘der Nebel (in Holland) reagirt haben und ſeine Wirkung auf die Geſundheit der Menſchen wäre inſofern nachtheilig geweſen, als ex einen ſtehenden tro>enen Huſten hervorgerufen habe. Jn Gent ſollen ſogar durch einen während dieſes Nebels gefallenen Gewitterregen die Jnſekten vertilgt worden ſein. Alle dieſe Eigenſchaften jenes Nebels laſſen die Anweſenheit mineraliſcher Subſtanzen vermuthen. Nun weiß man (\. auch die bezügliche Notiz in unſerem vorigen Bande), daß im Jahre 1783 ſih auf Jsland und in Calabrien ſhre>lihe vulkaniſche Ausbrüche ereigneten, die hier Ende April begannen und im Juni und Juli ihren Höhepunkt erreichten , derart, „daß die Sonne, durch den di>en Rauch faum ſichtbar, ein dunkelrothes Anſehen gehabt habe.“ Vergleicht man hiermit frühere trocene Nebel, welche ſih in den der Moorkultux fernen Ländern mit großer Heſtigkeit zeigten, ſo findet man, daß ſie alle mit bedeutenden vulfaniſchen Eruptionen zuſammenfallen; wir erwähnen nux den Nebel vom Jahre 526, welcher mit dem Erdbeben von Syrien zuſammenfiel; der von 1721 ereignete ſich gleichzeitig mit dem Erdbeben in Tauris und Georgien; im Jahre 1755, in welchem der Ausbruh des Katlegaa und das Erdbeben- von Liſſaboy ſtattfand, bemerkte man Höhenrauch als „ſtinkende Nebel.“ Aus