Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 1/1

Hausfkaße: Abſtammung. Verbreitung 429

des ſüdlichen Teiles von Oſtſibirien hat ſie ſi vielleicht heute no< nicht eingebürgert. Von den Dörfern im Quellenlande des Amur gelangte ſie in den Jahren 1857 und 1858 in die Anſiedelungen am mittleren Laufe dieſes Stromes, während ſie an der Mündung desſelben, von der See aus eingeführt, ſhon ſeit 1853 vorhanden war. Jm Winter des Jahres 1858 fehlte ſie im Burejagebirge noh gänzlich, hielt jedo<h am oberen Ende bereits ihren Einzug. Auf Grönland kam ſie mit den däniſchen Frauen an und verbreitete ſich mit ihnen nah Süden und Norden hin, ſo daß ſie zur Zeit des Naturforſchers Fabricius,

Haus faßte (Felis maniculata domestica). "/ natürl. Größe.

Ende des vorigen Jahrhunderts, in allen Anſiedelungen gefunden wurde. Mit den Portugieſen iſt ſie ſchon frühzeitig nah deren Provinzen in Südweſtafrika gekommen und von den Eingeborenen verſchiedentlich bis in das Kongogebiet verpflanzt worden, wie ſie auch allenthalben an der weſtaſrikaniſhen Küſte dur< europäiſche Faktoriſten eingebürgert wurde. Jn Oſtafrika rü>t ſie ebenfalls nah dem Jnnern vor. So hat ſie na< und nah Heimrecht rings um die Erde und weit nah Norden wie nah Süden hin ſich erworben und erſcheint überall als ein lebendes Zeugnis des menſhlihen Fortſchrittes, der Seßhaftigkeit, der beginnenden Geſittung. Der Hund iſt wahllos Allerwelts- und Allermenſchentier, die Kaße Haustier im beſten Sinne des Wortes; jener hat ſih von dem Zelte aus das feſtſtehende Haus erobert, ſie erſt in dieſem ſi eingebürgert und dem geſitteten Menſchen angeſchloſſen.

Gleichwohl bewahrt ſie ſi< unter allen Umſtänden bis zu einem gewiſſen Grade ihre Selbſtändigkeit und unterwirft ſich dem Menſchen nur inſoweit, als ſie es für gut befindet.