Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 1/1

Zwergkaßte. 481

Durch einen großen Teil Aſiens tritt eine kleine gefle>te Kaße auf: die Zwergkate oder der Kueru>, Leopardenkaße, Wagati, Tſchita Billa, Ban Biral der Fndexr, Nimau akar der Malayen (Felis bengalensis, F. undata, minuta, jayanensis, eumatrana). Sie hat etwa die Größe unſerer Hauskaße, iſt aber vielfach au<h merklich kleiner, obwohl höher geſtellt. Nah Ferdon mißt ſie im ganzen 88—96 ecm, wovon 2830 em auf den Schwanz kommen; nah Ti>ell hatte eine in Varma erlegte eine Geſamtlänge von 65 em bei 24 em Shwanzlänge. Blanford ſagt: „Einige Meſſungen ergeben für den Shwanz mehr als halbe Körperlänge, doh iſt er meiſtens kürzer, manchmal vielleiht niht mehr als ein Drittel der Länge von Körper und Kopf.“ Jhre Grundfärbung iſt oberſeits bräunlihfahlgrau, mehr oder weniger ins Graue ſpielend, unterſeits weiß, die

Bwergfkaße (Felis bengalensis). / natürl. Größe.

Fle>ung oben dunkelroſtbraun, unten braunſchwarz. Ein bezeihnendes Merkmal bilden vier Längsſtreifen, von denen zwei über den Augen, zwei zwiſchen ihnen zu beiden Seiten der Naſe beginnen, und welche ſi gleihlaufend über Stirn, Scheitel und Na>en ziehen, auf der Stirn bei manchen Stücken noc einen kurzen undeutlicheren fünften zwiſchen ſich aufnehmend. Die Augenſtreifen wenden ſi<h na< den Schultern zu, die Mittelſtreifen folgen der Nückenmitte und nehmen in der Schultergegend, wo alle in Fle>en ſih auflöſen, eine längs des Nücens mit ihnen in annähernd gleichem Abſtande verlaufende, aus länglihen Tupfen beſtehende Fle>enreihe zwiſchen ſi<h auf. Hinter dem Ohre beginnt ein undeutlicher Streifen, welcher jene ſeitlih begrenzt, aber kaum bis zu den Schultern reiht. Vom Auge verläuft ein kürzerer Streifen nah dem Mittelhalſe, von der mittleren Wange ein anderer nah dem Kinnladenwinkel, woſelbſt er mit einer Kehlbinde Y-förmig zuſammenfließt. Die Oberbruſt zeigt drei bis vier mehr oder weniger geſchloſſene dunkle Querbinden; die Leibesſeiten, Schultern und Schenkel ſind mit rundlichen, kleinen Tupffle>en gezeichnet; der Schwanz iſt oben ebenfalls getüpfelt, unten dagegen weißlih, an der Spiße dunkler; die Füße ſehen gelbgrau;, die Zehen bräunlihgrau aus. Zur ferneren Kennzeihnung möge dienen, daß der Naſenrücken und eine Shnurrbartbinde roſtbraun, ein Streifen jederſeits zwiſchen Auge und Naſe und ein Brehm, Tierleben. 3. Auflage. I. 31