Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 1/1

5834 Vierte Ordnung: Raubtiere; erſte Familie: Katzen.

der obere Teil des Halſes ſieben deutliche Binden trägt. Der ſeitliche und hintere Leib iſt mit Fle>en bede>t, von denen die längs des Nücens verlaufenden ſih in die Länge dehnen und teilweiſe zu Vinden verlängern, während die ſeitlichen rundlich und diejenigen, welche auf Schenkeln und Schultern ſowie auf den Beinen ſich finden, klein und faſt vollſtändig rund, die auf den Vorderläufen zu Tüpfeln geworden ſind. Der Zehenteil der Vorderund Hinterläuſfe zeigt keine Fle>en, die Fnnenſeite der Beine Querbinden, die Vorderbruſt undeutliche Ringel, die Unterſeite wiederum verwiſchte Fle>en. Auf der Oberſeite des Shwanges ſtehen an der Wurzel kleine Tüpfelfle>en, in den leßten zwei Dritteln 3—4 Halbbinden,

welche wie die Spiße ſ{hwarze Färbung haben, während der untere Teil des Schwanzes

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Pardellu<®s (Lynx pardinus). !/% natürl. Größe,

einfarbig, in der Mitte gelblihweiß, ſeitlih fahlgelb iſt. Hinſichtlih der Geſamtfärbung und Zeichnung ähnelt der Pardellu<hs dem Serval mehr als unſerem Luchſe.

Vis jebt hat man das Verbreitungsgebiet des Pardellu<hſes noh nicht mit vollſter Beſtimmtheit begrenzen können. Nach den Angaben einiger Beobachter ſoll es ſih über den ganzen Süden Europas erſtre>en, alſo alle drei ſüdlichen Halbinſeln in ſi begreifen. Beſonders häufig tritt unſer Tier, der Lince oder „Lobo cerval“ der Spanier, auf der Pyrenäiſchen Halbinſel auf. „Hier“, ſchreibt mir mein Bruder, „findet er ſich überall, wo es zuſammenhängende Waldungen gibt, am liebſten da, wo Rosmarin oder immergrünes Eichengebüſ<h als Unterwuchs Diichte bildet, in denen er möglichſt ungeſehen und ungehört ſeiner Jagd nachgehen kann. Nach meinen Erfahrungen bewohnt er am häufigſten Eſtremadura, das Scheidegebirge zwiſchen Alt- und Neukaſtilien, alſo die Sierra de Gata, Benjao, de Francia, Sierra de Guyaga, de Gredos und Guadarrama, deren Fortſezungen na< Arragonien hin, die ſüdlihen Pyrenäen und deren Ausläufer, Aſturien und die baskiſchen Provinzen, findet ſih aber auh in Südſpanien, beiſpiel8weiſe auf der Sierra Nevada und Sierra Morena und kommt ſelbſt in den ſ<wa<h belebten Bergen Murxcias und Valencias