Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 1/1

5892 Vierte Ordnung: Raubtiere; zweite Familie: Shleichkagen.

Das Scharrtier oder die Surikate (Suricata tetradactyla, Rhyzaena tetradactyla, typica, capensís und suricata, Viverra tetradactyla und suricata, Suricata zenick 2c.), bis jeßt die einzige Art ihrer Gattung, welche den Forſchern bekannt wurde, bewohnt Afrika vom Tſadſee an bis zum Vorgebirge der Guten Hoffnung. Der rüſſelſ<hnäuzige Kopf, die hohen Beine, die vierzehigen Füße, der gleihmäßig dünn behaarte Schwanz und das Gebiß, in welchem der erſte Lückzahn fehlt, unterſcheiden die Surikate von den ihr ähnlichen Manguſten. Die Füße, das beſte Merkmal des Tieres, welches niht umſonſt den Namen Scharrtier erhielt, ſind mit langen und ſtarken Krallen bewaffnet, und namentlich die Vorderfüße zeigen dieſe Krallen in einer Ausbildung, wie ſie in der aanzen Familie

nicht wieder vorkommt. Mit ihrer Hilfe wird es der Surikate leicht ziemlich tiefe Gänge auszugraben. Das Weibchen hat ein paar Drüfenſä>e in der Nähe des Afters.

Fu ſeiner äußeren Geſtaltung erſcheint das Scharrtier als ein Mittelglied zwiſchen den Manguſten und Mardern. Es iſt ein kleines, hochbeiniges Geſ<höpf von 50—60 cm Länge, wovon der Schwanz beinahe die Hälfte wegnimmt. Der ziemli< rauhe Pelz erſcheint im Grunde graubraun, mit gelbli<hem Anfluge; von dieſer Färbung heben ſih auf dem hinteren Teile des Rückens 8—10 dunklere Binden ab. Dieſe Binden entſtehen auf dieſelbe Weiſe wie bei der Zebramanguſte (S. 575), denn die Rücenhaare der Surifate ſind im unteren Drittel hellgrau, im mittleren dunkelbraun, im oberen hellfahlgrau gefärbt und ſtehen ſo abwechſelnd dihter und dünner in Querbinden, daß in jeder Binde die unteren Haardrittel von den oberen Haardritteln der vorhergehenden Querbinde bede>t werden, während die dunkeln mittleren Drittel überall unbede>t bleiben. Die Glieder ſind lichter, fahl bis ſilberfarben, die Lippen, das Kinn und die Ba>ken weißlich, die Shnauzenſpiße, ein Ring um die Augen, die Ohren und das Schwanzende ſhwarz. Das Auge zeigt eine große runde Pupille und braune bis ſilberhelle Fris. |