Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 1/1

998 Vierte Ordnung: Raubtiere; dritte Familie: Marder.

Wangen und Unterkiefer ſind lang und nach hinten gerichtet, und beides trägt ebenfalls viel zu der erwähnten Kegelgeſtalt bei. Die Ohren des Zobels ſind die größten und ſpißigſten aller mix bekannten Marderarten, viel größer als die des Steinmarders, verleihen daher dem Geſichte einen durchaus eigentümlichen Ausdru>. Die Beine endlich zeichnen ſi vor denen der Verwandten durch ihre Länge und Stärke, die Füße durch ihre Größe aus; leßtere machen daher den ſ<hwächeren oder zarten Füßchen anderer Marder gegenüber den Eindru> bärenartiger Taßben, während infolge der verhältnismäßig größeren Länge der Beine die Geſamterſcheinung des Tieres durch ihre gedrungene Kürze und die bedeutende Höhe auffällt.“

Das Fell gilt für um ſo ſchöner, je größer ſeine Dichtigkeit, Weichheit und Gleichfarbigkeit, insbeſondere aber, je ausgeſprochener die ins Vläulichgraue ziehende rau<hbraune Färbung des Wollhaares iſt. Dieſe Färbung wird von den ſibiriſchen Zobelhändlern das

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Hobel (Mustela zibellina). !/% natürl. Größe.

„Waſſer“ genannt und nah ihm der Wert des Felles abgeſhäßt. Je gelber das Waſſer, je liter das Grannenhaar, um ſo geringer, je glei<hfarbiger und dunkler dieſes und das Waſſer, um ſo höher iſt der Wert des Felles. Die \{hönſten Felle ſind oberſeits ſ<wärzli<h, an der Schnauze ſ<hwarz und grau gemiſcht, auf den Wangen grau, am Halſe und an den Seiten rötlich kaſtanienbraun, am Unterhalſe ſchön dottergelb gefärbt; das Ohr pflegt grauweißlich oder lihtblaßbraun umrandet zu ſein. Das Gelb der Kehle, welches, laut Radde, bis8weilen zum Rotorange dunkelt, bleiht nah dem Tode des Tieres um ſo raſcher aus, je lebhafter es war.

Vei vielen Zobeln, welhe man ſogar als Unterarten aufzuſtellen verſucht hat, ſind in das oben ſhwärzliche Fell viele weiße Haare eingeſtreut, und Schnauze, Wangen, Bruſt und Unterteile weißlih, bei anderen die Haare der Oberſeite gelblihbraun, die der Unterſeite, manchmal auch die des Halſes und der Wangen weiß und nur die der Beine dunkler: bei manchen herrſcht die gelbbräunlihe Färbung oben und unten vor und dunkelt nur an den Füßen und an dem Schwanze; einzelne endlih ſehen ganz weiß aus.

Das urxſprüngliche Verbreitungsgebiet des Zobels erſtre>t ſi< vom Ural bis zum Beringsmeere und von den ſüdlihen Grenzgebirgen Sibiriens bis gegen den 68. Grad nördlicher