Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 1/3
Gemſe: Allgemeines. 408
als in betrügeriſher Abſicht mit Kri>eln beſebte vierhörnige Ziegenſhädel. Wenn Mißbildungen vorkommen, war ſtets eine Verlezung des Gehörnes deren Urſache.
Alle Jäger unterſcheiden Grat- und Waldtiere, oder aber Kees-, d. h. Gletſcher-, und Laubgemſen. Erſtere ſind ſtets {wächer von Wildbret als leßtere, jedenfalls nur infolge der minder reihli<hen Nahrung, über welche ſie verfügen können, und in der Regel auh weniger dunkel gefärbt; beide aber dürfen niht einmal als Spielarten aufgefaßt werden.
Gemſe (Capella rupicapra). /12 natürl. Größe.
Einzelne Forſcher haben die Anſicht ausgeſprochen, daß die auf den Pyrenäen und den Gebirgen der kantabriſ<hen Küſte und ebenſo die auf dem Kaukaſus lebenden Gemſen von der unſerigen ſi< beſtimmt unterſcheiden und deshalb als beſondere Arten zu betrachten ſeien; es fchlen uns jedoch zur Zeit genügende Beweiſe für die Nichtigkeit dieſer Auffaſſung. Die iberiſche Gemſe, auf den Pyrenäen Jſard genannt (Capella pyrenaica), iſ wie mir mein Bruder ſchreibt, dur ihre geringere Größe und die auffallend kleinen Hörner ſowie dur< das ſuchsrote Sommerkleid ohne Nükenſtreifen ſehr ausgezeichnet, und auch die im Kaukaſus lebende, Atſchi genannte Form (Capella canucasica) foll von der Alpengemſe
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