Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 1/3

490 Elfte Dronung: Paarzeher; fünfte Familie: Hirſche.

dadurch zu verbergen ſucht; denn ſeine Sinne ſind ſchärfer und ſeine Bewegungen ſ<neller und gewandter als bei vielen anderen Hirſhen. Nur ſehr gute Pferde können ihn einholen; wenn er aber einigen Vorſprung hat, vermag ihn auch der beſte Renner nicht zu erreichen. Nach Sonnenuntergang zieht er auf Äſung aus und ſtreift dann während der ganzen Nacht umher. Das Tier ſett nur ein Kalb, entweder im Frühlinge oder im Herbſte, und führt es na wenigen Tagen dem Hirſche zu; beide Eltern bekunden große Sorgfalt und Liebe für das Kleine. Sobald Gefahr droht, verſte>en ſie es im hohen Grafe, zeigen ſi ſelbſt dem Jäger, führen ihn von der Spur des Kalbes ab und kehren dann auf Umwegen wieder zu dieſem zurü>. Wird das Junge gefangen, ſo entfernen ſie ſich, falls ſie niht von den Hunden verfolgt

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Er

Pampashir#\< (Cariacns campestris). 1/12 natürl. Größe.

werden, niemals weit von dem Jäger, ſondern gehen unruhig in großen Kreiſen um ihn herum und nähern ih, wenn ſie die me>ernde Stimme des Kalbes vernehmen, ſogar auf Schußweite. Ein Paar dieſer Hirſche verfolgte Rengger, welcher ein Funges mit ſi wegführte, einmal eine halbe Stunde lang.

Jung eingefangen wird der Pampashirſh außerordentli<h zahm. Er lernt alle Mitglieder des Hauſes kennen, folat ihnen überall hin, gehorcht ihrem Rufe, ſpielt mit ihnen und bele>t ihnen Hände und Geſicht; mit Haushunden und Pferden lebt er niht nur friedlich, ſondern ne>t ſie zuweilen mit Stößen; fremde Perſonen und fremde Hunde meidet er. Rohe und gekochte Pflanzen der verſchiedenſten Art ernähren ihn; auf Salz iſt er, wie ſeine Verwandten, beſonders erpicht. Bei ſ{höner Witterung vergnügt er ſih im Freien; in den Mittagsſtunden käut er wieder; bei Regenwetter begibt er ſi< unter Dach.