Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 1/3

528 Elfte Ordnung: Paarzeher; achte Familie: Schweine.

Der Hirſcheber (Poreus babyrussa, Sus babyrussa, A per orientalis, Babirussa alfurus) iſt ein Tier von bedeutender Größe. Neuere Jäger behaupten, einzelne Eber geſehen zu haben, welche ebenſo groß wie ein mittlerer Eſel waren. Durchſchnittlih mag die Körperlänge des erwachſenen Tieres 1,1 m, die Shwanzlänge 20 cm, die Höhe am Widerriſte und Kreuze 80 cm betragen. Der Leib iſt geſtre>t, rund und voll, ſeitlih jedo<h nur wenig zuſammengedrüt, der Rücken ſchwach gewölbt, der Hals kurz und di>, der Kopf verhältnismäßig klein, lang geſtre>t , auf der Stirn ſhwa<h gewölbt, mit einem ſtark zugeſpißten, die Unterlippe überragenden kräftigen, beweglichen Rüſſel, welcher an ſeiner Spiße ebenſo wie bei den Schweinen abgeſtußt iſ und auch die na>te, fnorpelige Wühlſcheibe mit ihren ſ{wieligen Rändern und den ſie dur<hbohrenden Naſenlöchern zeigt; die Beine ſind kräftig,

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Hirſheber (Porcus babyrussa). / natürl. Größe.

aber geſtre>t, die vorderen wie die hinteren vierzehig, die Vorderzehen höchſtens etwas weiter voneinander abſtehend als bei den übrigen Schweinen; der Schwanz iſt dünn und Wird hängend getragen. Die Efzähne des Oberkiefers, welche beim Männchen äußerſt lang, dünn und ſpitig, auf der Vorderſeite gerundet, ſeitlich zuſammengedrü>t, hinten ſtumpfſchneidig na< aufwärts und zugleih na< rü>wärts gerichtet ſind, ſo daß ſie mit höherem Alter zuweilen in die Haut der Stirn eindringen, durhbohren die Rüſſelde>e und krümmen ih halbfreisförmig oder noh mehr nah hinten; die kürzeren und dieren Gewehre des Untertiefers richten ſi< mehr gerade nah aufwärts. Beim Weibchen ſind die Eckzähne ſehr kurz, und die oberen, welche ebenſo wie bei dem Männchen die Schnauze dur<hbohren, ragen kaum einen Finger breit über ſie empor; 4 Vorderzähne in den Oberkiefern, 6 in den Unterkiefern und 5 Backenzähne jederſeits oben und unten bilden das übrige Gebiß. Beim Weibchen finden ſi< nur zwei Zißen, welche in der Weichengegend liegen. Das Haarkleid beſteht aus einzelnen, ziemlih kurzen Borſten, welche längs des Nü>grates und zwiſchen den vielen Hautrunzeln ſowie am Ende des Schwanzes, wo ſie einen kleinen Quaſt bilden, dihhter ſtehen. Die Haut iſt di>, hart, rauh, vielfah gerunzelt und im Geſichte, um die Ohren und am Halſe tief gefaltet. Cin ſ<mußiges Aſhgrau auf der Außen- und Oberſeite und Roſtrot an der