Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 1/3

Nordwall: Allgemeines. 595

Weibchen betrug die Länge von der Spiße des Unterkiefers über den Bauch weg bis zur Gabel der Shwanzfinne 19,8 m, der Umfang hinter den Bruſtfloſſen 9,1 m, die Länge des Kopfes bis zur Einlenkung des Unterkiefers 6,4 m, die Länge der Bruſtfloſſe 2,4 m, die größte Breite derſelben 1,2 m, die Breite der Schwanzfinne 7,3 m, die Länge der längſten BDartenplatte 5 m. Und noch gehört ein ſolcher Grönlandwal nicht zu den größten: Kapitän Alexander Deuchars, ein ebenſo erfahrener wie glaubwürdiger Walfänger, erlegte,

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Nordwal (Balaena mysticetus). 1150 natürl. Größe.

wie er Brown mitteilte, im Jahre 1849 einen Wal von 244 m Länge, deſſen Shwanzfloſſe 8,8 m breit war.

Schon ein Wal von 18 m Länge iſt und bleibt eine ungeheuerliche, ſtaunenerregende Erſcheinung. Der ungeſtaltete Kopf nimmt, wie aus den obigen Maßen hervorgegangen, dur{<ſ<nittli< ein Drittel der Geſamtlänge des Leibes ein; das Maul gibt Naum für ein mäßiges Boot mit ſeiner Mannſchaft, da es bei 5—6 m Länge 2,5—3 m Breite hat. Jm Vergleiche zu allen bis jetzt beſchriebenen Ordnungsverwandten iſt dieſer Wal außerordentlih plump gebaut, der Leib kurz, di> und rund, gegen die Schwanzfloſſe hin allſeitig ſehr ſtark verjüngt, auf der Mitte des Kopfes an der Stelle, wo die Atemlöcher münden, hügelartig erhöht, in der Kehlgegend ein wenig eingebuchtet; die Augen, welche kaum die eines Ochſen an Größe übertreffen, liegen unmittelbar über der Einlenkungsſtelle des Unterkiefers : die Ohren, deren äußerer Gehörgang etwa den Durchmeſſer eines Gänſekieles hat etwas wei ter hinten, die zwei ſ{<malen, ſpaltartigen, S-förmigen, etwa 45 cm langen Atemlöcher, ungefähr 3 m vom Schnauzenende, auf der höchſten Stelle der Kopfmitte; die verhältnismäßig

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