Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 1/3

Tümmler: Verbreitung. Geſräßigkeit. Aufenthalt. 007

meiſt den ganzen Sommer und Herbſt und läßt ſi<h man<hmal erſt dur< den wirklichen Eintritt des Winters aus dem ihm dem Anſcheine nah lieb gewordenen Gewäſſer vertreiben. Jm Frühlinge zieht er den Heringen nah und verfolgt ſie mit ſolhem Eifer, daß ex den Fiſchern oft in hohem Grade läſtig wird. Seine Gefräßigkeit iſt ſprichwörtlich, ex verdaut außerordentli< ſ<nell und bedarf einer anſehnlihen Menge von Nahrung. Die Fiſcher haſſen ihn, weil er ihr Gewerbe beeinträchtigt, ihnen au<h man<hmal wirkli<h Schaden zufügt. Ohne Mühe zerreißt er die dünnen Netze, welche Fiſche bergen, und frißt behäbig

Tümmler (Phocaena communis). 1%/s natürl. Größe. E)

die Gefangenen auf. Stärkere Nee freilih werden ihm oft zum Verderben weil er in ihnen hängen bleibt und erſti>t.

Wie ſchon aus Vorſtehendem erſichtli<h, gehört der Tümmler zu den wenigen Walen, welche die Küſtengewäſſer dem hohen Meere entſchieden bevorzugen. Sunde und Straßen, Buchten und Fjorde bilden ſein liebſtes Jagdgebiet, nächſtdem hält er ſih, wie Scammon au< von einem ſeiner Verwandten ſehr rihtig hervorhebt, beſonders gern in entfärbtem

teerwaſſer, d. h. auf allen zwiſchen den trübenden Flüſſen und dem hohen Meere gelegenen Stellen, auf und beſucht immer wieder dieſe ihm beſonders zuſagenden Gewäſſer. Geſellig wie alle Delphine, tritt er doh nur ausnahmsweiſe in größeren Scharen auf, ſ{<wimmt vielmehr einzeln oder paarweiſe, zu dritt, viert, ſe<ſt oder acht ſeines Wegs dahin. Auch er iſt ein vorzüglicher Schwimmer, teilt mit großer Kraft und überraſchender Schnelligkeit die Wellen und iſt im ſtande, ſich ſpringend über dieſe zu erheben, ſteht jedo<h anderen Delphinen in allen Beziehungen nach, gefällt. ſi< wenigſtens nicht ſo oft wie ſie in jenen