Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 1/3

Naſenbeuteldahs. Bindenbeutelda<S3. 685

rüdwärts geſtellt und unter den Haaren verſte, daß es ſchwierig iſt, ſie aufzufinden. Die übrigen drei Zehen, auf welche das Tier auftritt, tragen tüchtige, ſichelförmig gekrümmte Krallen. Der nicht eben di>e, aber ziemlich lange, ſtraffe und rauhe, ja faſt borſtenartige Pelz beſteht aus ſpärlichen und kurzen Wollhaaren und längeren Grannen. Oben iſt er bräunlih fahlgelb und ſ<hwarz geſprenkelt, und dies wird hauptſächlih dur die Doppelfärbung der einzelnen Haare bewirkt, welhe unten grau ſind und allmählih in Schwarz übergehen, oft aber noh in bräunlich fahlgelbe Spiben endigen. Die Unterſeite iſt ſ{<mußig gelblichweiß, die Oberſeite der Hinterfüße licht bräunlihgelb. Der Schwanz iſt oben ſ{<warzbraun, unten licht faſtanienbraun. Die Ohren ſind an den Rändern bräunlich behaart, aber die na>te Haut ſchimmert überall zwiſchen den Haaren hindur<h. Erwachſene Tiere meſſen

E — = ——

—y =. S >

1 = SE zh

= E É/F

= ES

=

A [LUNE

Naſenbeuteldachs (Perameles nasuta), !/4 natürl. Größe.

über 50 cm, einſhließli<h des Schwanzes, deſſen Länge gut 12 cm beträgt, und ſind am Widerriſte etwa 10 cm hoch.

Eine eigentümliche Art der Gattung, der Bindenbeuteldahs (Perameles bougainyillei), ift fleiner, einſ<hließlih des 10 ecm langen Schwanzes nur 42 cm lang, und auf lihterem Grunde dunkler geſtreift. Die allgemeine Färbung iſt ein Gemiſch von Schwarz und Gelb; erſteres herrſcht auf dem Rücken, letzteres an den Seiten vor; über das Hinterteil verlaufen einige mehr oder weniger ſcharf begrenzte, dunkle Streifen, zwiſchen denen lihtere Binden hervortreten. Kopfgegend, Vorderrücken und Füße ſehen mehr graulih aus. Der Vindenbeutelda<hs bewohnt Weſt-, Süd- und Südoſtauſtralien.

Der Naſenbeutelda<hs lebt in höheren, kühleren Berggegenden Oſtauſtraliens, zumal in Neuſüdwales. Er fehlt in den heißen Ebenen dieſes Erdteiles, ſteigt jedo<h öfters bis zur Seeküſte herab. Wo er vorkommt, tritt er ſehr häufig auf und durchgräbt oft ganze Stre>en, teils der Nahrung wegen, teils um ſih eine Wohnung zu gründen. Ein Net von Furchenwegen, welche von einem Loche zum anderen führen, bede>t nicht ſelten weite Ebenen. Namentlich unter den Gebüſchen ſind jene Löcher zahlreich beiſammen. Die langen und