Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 2/1

Erzrabe. Geierrabe. Dohle. 443

zahlrei, daß ſie es den Raben gern erlauben, auf ihrem Rücken herumzuha>en, ſelbſt wenn das Blut danach läuft; denn der Rabe begnügt ſih niht mit den Kerbtieren, ſondern frißt auc die eiternden Wunden aus.

Das Neſt fand von Heuglin im März auf einer unzugänglichen Stelle über einem Waſſerfalle, die mit Schlingpflanzen gänzlih überwachſen war, ſo daß der Horſt in dieſen angebracht zu ſein ſchien.

Der Zwerg unter unſeren deutſchen Raben iſt die Dohle, Turmkrähe, Thalke, Thalide, Dachlü>ke, Geile, Kaike, Elfe und Tſchokerle (Colaeus monedula, Corvus

Erzrabe (Corvus crassirostris). ?'s natürl. Größe,

monedula, collaris und spermolegus, Monedula turrium, arborea, septentrionalis und spermolegus, TLycus monedula und collaris), die des furzen und ſtarken, oben wenig gebogenen Schnabels wegen als Vertreterin einer beſonderen Gattung (Colaeus) angeſehen wird. Jhre Länge beträgt 33, die Breite 65, die Fittichlänge 22, die Shwanzlänge 13 cm. Das Gefieder iſt auf Stirn und Scheitel dunkelſhwarz, auf Hinterkopf und Na>en aſchgrau, auf dem übrigen Oberkörper blauſchwarz, auf der Unterſeite ſchiefer- oder grauſhwarz, der Augenring ſilberweiß, der Schnabel wie der Fuß ſchwarz. Die Fungen unterſcheiden ſich dur< ſ<muzigere Farben und graues Auge. W. Preyer berichtet daß er oft in größeren Dohlenſchwärmen, beſonders in der Rheinpfalz, Stücke bemerkt habe, die am ganzen Körper weiß geſprenkelt waren, und hält die weißen Flecken für Zeichen hohen Alters. Weiße oder iſabellweiße Dohlen ſind nicht allzu ſelten.

Auch die Dohle findet fi<h niht bloß im größten Teile Europas, ſondern ebenſo in vielen Ländern Aſiens, nah Norden hin mindeſtens ſo weit, wie der Getreidebau reicht, ſh